Keinohrhase Til getötetKameramann Sascha D.: „Es tut mir so leid”

Der „Keinohrhase“ mit einem normal geborenen Artgenosse.

Der „Keinohrhase“ mit einem normal geborenen Artgenosse.

Chemnitz – Kameramann Sascha D. ist untröstlich: Er hat beim Filmen den angehenden Tierpark-Star im sächsischen Limbach-Oberfrohna getötet (wir berichteten). Ein Unglücksfall – der kleine Keinohrhase wurde nur gut zwei Wochen alt. „Es tut mir so leid“, versicherte D. immer wieder.

"Ich war in der Hocke, bin einen Schritt zurückgetreten und merkte plötzlich, dass ich auf etwas stand“, erinnerte sich Sascha D. über seine letzte Einstellung beim TV-Dreh im sechs Quadratmeter großen Kaninchenstall. Aber dieses Etwas, auf das er da getreten ist, war ausgerechnet das löffellose Kaninchen-Baby.

Während der Dreharbeiten hatte sich das winzige Tier im Stroh hinter dem Kameramann versteckt. „Das Häschen war sofort tot“, sagte der Kameramann traurig zur „Chemnitzer Morgenpost“. „Ich bin untröstlich, es tut mir wirklich leid.“

Alles zum Thema Til Schweiger

„Ich mache ihm keine Vorwürfe, es war ein tragisches Unglück“, meint Tierparkdirektor Uwe Dempewolf (53). „Wir sind sehr betroffen, haben alle PR-Termine absagen müssen.“

Das Keinohrhäschen sollte den 1959 gegründeten Zoo mit seinen 200 Tieren berühmt machen – wie einst Eisbär Knut in Berlin oder das schielende Opossum Heidi in Leipzig. Doch ausgerechnet der Medienrummel hat den angehenden Star vom Limbacher Tierpark das Leben gekostet.

Warum der kleine Nager keine Ohren hatte, sei nicht ganz klar, meinte Dempewolf. Wahrscheinlich war’s ein seltener Gendefekt: „Selbstverständlich haben wir Hoffnungen gehegt, dass das Kaninchen ein Werbeträger für uns wird.“

Sogar der Hasen-Name stand schon fest: „Til!“ Denn Til Schweiger, Produzent und Hauptdarsteller der Komödie „Keinohrhasen“, sollte die Patenschaft vom löffellosen Tierpark-Häschen übernehmen. Dempewolf: „Aber das ist ja jetzt leider hinfällig.“