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Debbie (8), Tanja (15)...In NRW gibt es 13 seit Jahren vermisste Kinder

So sah Debbie Sassen (8) am Tag ihres Verschwindens im Februar 1996 aus …

So sah Debbie Sassen (8) am Tag ihres Verschwindens im Februar 1996 aus …

Düsseldorf – Die kleine Inga ist weg. Das Kind war mit seiner Familie in Stendal (Sachsen-Anhalt) zu Besuch und wollte mit anderen Kindern im Wald Holz suchen.

Seitdem ist die Fünfjährige verschwunden. Die Polizei sucht fieberhaft seit mehr als zwei Wochen. Menschen in ganz Deutschland sind in Sorge, auch in Nordrhein-Westfalen. Wenn ein Kind verschwindet, egal wo, hoffen alle nur noch.

An diesem Montag (25.Mai) ist „Tag der vermissten Kinder“. Der Tag gehört Kindern wie der kleinen Inga und den Eltern. Wenn Kinder gar nicht mehr gefunden werden, ist das für die Eltern ganz schlimm.

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„In Nordrhein-Westfalen gibt es 13 vermisste Kinder, von denen wir nie etwas gehört haben“, sagt der Sprecher des Landeskriminalamtes Nordrhein-Westfalen, Frank Scheulen. Wenn Kinder unter 14 Jahren verschwinden, gehen bei der Polizei sofort die Warnlampen an. Sie suchen mit einem Großaufgebot.

Tom und Sonja aus Eschweiler

Das war auch 2003 bei Geschwisterkindern Tom und Sonja aus Eschweiler so und 2010 bei dem kleinen Mirco aus dem niederrheinischen Grefrath. Die Polizei suchte nach vermissten und lebenden Kindern und fand die Kinder ermordet.

Kleinere Kinder hauen nicht einfach ab, wissen Polizisten. Es gibt Ausnahmen, wie der Achtjährige aus Düren, der sich Ende April mutterseelenallein in den Zug setzte und nach Köln fuhr. Was die Mutter in den 24 Stunden durchgemacht hat, bis der Junge in Köln aufgegabelt wurde, kann wohl kaum jemand nachempfinden.

„Für die Angehörigen von Vermissten gibt es nichts Schlimmeres als Ungewissheit“, sagt Scheulen. Dauert die Qual der Ungewissheit über viele Jahre, sind Angehörige oft dankbar, wenn dann schließlich etwas gefunden wird - selbst wenn es Knochenreste sind.

Nach 30 Jahren wird die Fahndung meist eingestellt

„Endlich kann es ein Grab geben und die Trauerbewältigung beginnen. Ungewissheit macht die Menschen kaputt“, sagt Scheulen. 30 Jahre nach einer Vermisstenmeldung wird die Fahndung in der Regel eingestellt.

Debbie Sassen aus Düsseldorf

Aber für Mütter hört das Leid wohl nie auf. Das wurde beim Auftritt der Mutter der kleinen Debbie Sassen 2012 aus Düsseldorf in der Sendung Aktenzeichen XY deutlich. Ihre damals achtjährige Tochter hatte 1996 die Schule wie immer durch den Hinterausgang verlassen - und ist seitdem wie vom Erdboden verschluckt.

560 Langzeit-Vermisste

Vermisste, deren Aufenthaltsort die Polizei nicht innerhalb von sechs Wochen ermitteln konnte sind Langzeit-Vermisste. In Nordrhein-Westfalen gibt es nach LKA-Angaben knapp 560 Langzeit-Vermisste, davon 13 Kinder und 19 Jugendliche. Bei Jugendlichen passiere es eher mal, dass mal einer ausreiße und wieder aufgegriffen werde, sagt Scheulen.

Tanja Mühlinghaus aus Wuppertal

Anders war das bei der 15-jährigen Tanja Mühlinghaus aus Wuppertal. Die damals 15-Jährige verschwand im Oktober 1998 auf dem Weg zur Schule. Kurz vorher hatte sie noch die Mutter angerufen und sie gebeten, sie von der Schule abzuholen.

Kurz danach tauchten handgeschriebene Briefe des Mädchens auf, die im Großraum Düsseldorf eingeworfen waren: Es gehe ihr gut und es mache keine Sinn sie zu suchen. In ein paar Wochen werde sie zurückkommen.

„Der Fall ist heute noch so nebulös, wie er es damals war“, sagt ein Polizeisprecher.