Starker SchutzAffenpocken-Impfstoff laut einer Studie zu etwa 78 Prozent wirksam

Ein Mann wird im Juli 2022 mit einer Dosis des Affenpocken-Impfstoffs geimpft.

Eine neue Studie bestätigt eine starke Wirksamkeit des Impfstoffs gegen Affenpocken. 

Affenpocken sind weiterhin viel diskutiert. Eine neue Studie bestätigt jedoch nun, die hohe Wirksamkeit des Impfstoff.

Die Infektionszahlen sind in Deutschland weiterhin rückläufig. Dennoch bietet der bislang einzige speziell gegen Affenpocken zugelassene Impfstoff einer neuen Studie zufolge bereits mit der ersten Dosis einen „starken Schutz“ vor der Krankheit.

Zwei Wochen nach der ersten Dosis sei das Vakzin geschätzt zu 78 Prozent wirksam, erklärte die britische Gesundheitsbehörde am Dienstag. „Wir wissen jetzt, dass eine erste Impfstoffdosis einen starken Schutz gegen die Affenpocken bietet“, sagte Jamie Lopez-Bernal, Epidemiologe bei der britischen Gesundheitsbehörde.

Affenpocken: Erhebung in England beweist Wirksamkeit des Impfstoffs

Die Ergebnisse beruhen auf einer Studie mit 363 Affenpocken-Fällen in England zwischen Juli und November. Der Behörde zufolge ist es der „bislang stärkste britische Beweis“ für die Wirksamkeit des Impfstoffes.

Bei dem Vakzin handelt es sich um den Impfstoff des deutsch-dänischen Herstellers Bavarian Nordic, der auch in Deutschland eingesetzt wird. 28 Tagen nach der ersten Dosis wird eine zweite Impfung verabreicht. „Es ist zu erwarten, dass eine zweite Dosis einen noch größeren und länger anhaltenden Schutz bietet“, sagte Lopez-Bernal.

Affenpocken sind eine deutlich weniger gefährliche Verwandte der seit etwa 40 Jahren ausgerotteten Pocken. Zu den typischen Symptomen der Krankheit gehören hohes Fieber, geschwollene Lymphknoten und Windpocken-ähnliche Pusteln.

Übertragen wird die Krankheit durch engen Körper- und Hautkontakt. Betroffen sind laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor allem Männer, die Geschlechtsverkehr mit Männern haben. Bleiben die Affenpocken unbehandelt, klingen die Symptome in der Regel nach zwei bis vier Wochen von allein wieder ab.

Bis zu diesem Jahr kam die Krankheit vor allem in West- und Zentralafrika vor, seit Mai verbreitet sie sich aber auch in anderen Ländern aus. Allerdings sind die Zahlen im vor allem betroffenen Westeuropa und Nordamerika seit einigen Monaten rückläufig. (afp)