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50 Jahre EXPRESSFall Minouche: Eine Schönheit auf der Anklagebank

Minouche im Gerichtssaal: Der Fall erregte internationales Interesse.

Minouche im Gerichtssaal: Der Fall erregte internationales Interesse.

Düsseldorf – Am 12. Januar 1970 wurde aus einem Waldstück an der Reichswaldallee in Rath eine ganze Serie von Schüssen abgefeuert – bis das Magazin leer war. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite brach ein Mann schwer verletzt vor seiner Villa zusammen. Es war das Ende eines Krimis, wie ihn Düsseldorf noch nicht erlebt hatte.

Und der auch international Aufsehen erregte, weil er alle Zutaten eines Hollywood-Thrillers hatte: Ein Millionär, seine schöne junge Frau und deren Liebhaber, zum ersten Mal in Deutschland überhaupt gedungene Killer, dazu die Mordwaffe, ein Kleinkalibergewehr mit Zielfernrohr und Schalldämpfer, mehrere ungewöhnliche Mordversuche. Der „Fall Minouche“.

Das Opfer Theo Schubert hatte als Mitinhaber der Rheinisch-Westfälischen Getränke-Industrie ein Millionenvermögen gemacht. In der Düsseldorfer Society waren er und seine schöne Minouche bei Partys ein gern gesehenes Paar. Und umgekehrt luden sie auch gern in ihre Villa.

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Dass sie gelegentlich zu Seitensprüngen neigte, schien ihn nicht sonderlich zu stören. Zumal er selbst bei anderen Frauen auch kaum etwas anbrennen ließ. Aber dennoch liebte er seine Minouche abgöttisch.

Alles wurde anders, als sie in einem Modegeschäft an der Kö einen jungen blonden Verkäufer kennenlernte. Die beiden hatten schon bald eine intensive Liebesbeziehung. Nach einigen Wochen drängte er sie, sich von ihrem Mann zu trennen. Doch davon wollte Minouche nichts wissen. Schließlich war sie testamentarisch mit ihrer Tochter als Alleinerbin des Millionenvermögens eingesetzt. So verfiel das Paar auf den Plan, Theo Schubert zu töten.

Der Mordplan ging zweimal schief. Beim ersten Mal sollte Schubert mit einem Elektrokabel getötet werden. Doch es kam etwas dazwischen. Beim zweiten Mal setzte Minouche ihm einen vergifteten Fisch zum Abendessen vor. Doch ausgerechnet an diesem Abend hatte er keinen Appetit.

Da hatte ihr junger Liebhaber plötzlich eine andere Idee: Einen Killer gegen Geld kaufen. Er musste nicht einmal lange suchen: In einer Disko der Düsseldorfer Innenstadt bekam er über den Barkeeper Kontakt zu zwei besonderen Gästen, vorbestraften Unterwelt-Profis, die bereit waren, für 50 000 Mark (20 000 davon im wahren Sinne als „Vorschuss“) den Millionär zu töten. Theo Schubert überlebte den Anschlag. Seine Frau, ihr Liebhaber und die Killer wurden zu längeren Haftstrafen verurteilt.

Auch während des Prozesses stand das Opfer eisern zu seiner Frau, nahm sie nach der Entlassung wieder in seiner Villa auf, machte mit ihr einen Versöhnungsurlaub in Paris. Beide sind vor einigen Jahren gestorben. Und der junge Liebhaber machte in Düsseldorf Karriere als erfolgreicher Textilgroßhandelskaufmann.