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Es wird immer schlimmerForscher machen auf nächster Urlaubsinsel abartigen Fund

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Fotos vom 21. Juni 2019 zeigen die Plastikkruste am Gestein auf der portugiesischen Urlaubsinsel Madeira.

von Martin Gätke (mg)

Madeira – Es ist nicht nur ein richtig widerlicher Fund, sondern auch ein eindrucksvolles und zugleich trauriges Zeugnis davon, wie sehr der moderne Mensch seine Umwelt bereits zerstört und verändert hat. Und es wird immer schlimmer.

  • Neues Gestein auf Madeira entdeckt
  • Weiß-blaue Flecken auf Steinen der portugiesischen Insel
  • Auch Mittelmeer von Plastik-Gestein betroffen

Wissenschaftler haben erst im Juni 2019 auf der portugiesischen Urlaubsinsel Madeira eine neue Art von Gestein entdeckt – und jetzt auch im Mittelmeer.

Neues Gestein auf Madeira besteht aus Plastik

Das Fiese: Es besteht zu einem großen Teil aus Plastik. Das berichte das Wissenschaftsmagazin „Science of the Total Environment”

An der Küste von Madeira haben Forscher zunächst eigenartige weiß-blaue Flecken auf dem Gestein entdeckt. Flecken aus Plastik. 2016 haben die Experten zum allerersten Mal derartige Funde gemacht, hielten es damals allerdings noch für einen Einzelfall.

Und was tun wir? Porno-Tüten und Radikal-Verbot: Plastik vor dem Aus (hier lesen Sie mehr)

Dann haben sie an mehreren Stellen die sogenannte „Plastikkruste” gefunden. Das Verheerende: Rund zehn Prozent des Uferbereichs der Urlaubsinsel, an dem die Gezeiten aufs Land treffen, sollen von der „Plastikkruste” betroffen sein.

Offenbar hat sich das Plastik, das im Meer schwimmt, mit dem natürlichen Gestein der Insel zu etwas völlig Neuem verbunden.

Wissenschaftler vermuten, dass die Brandung und die Gezeiten sowie das Salzwasser das Plastik so verändert, dass es eine Schicht auf dem Gestein bildet. „Ähnlich, wie dies Algen oder Flechten natürlicherweise tun”, erklärt einer der Forscher.

„Plastikkruste” auch auf italienischer Insel gefunden

Im Verlauf der vergangenen Jahres breitete sich das Problem dann aus: Mittlerweile scheint das Plastik-Gestein auch Küsten am Mittelmeer zu überziehen. 

Wie Sonja Ehlers von der Universität Koblenz-Landau und der freie Wissenschaftler Julius Ellrich im Biologie-Portal „bioRxiv” im jüngst berichteten, ist die „Plastikkruste” an der Küste der italienischen Insel Giglio (gehört zur Toskana) gefunden worden. 

Das zeigt laut Studie, dass der neuartige Plastikmüll nicht lokal begrenzt ist, sondern sich allmählich wohl auf der ganzen Welt ausbreiten wird.

Plastik-Fund auf Madeira gefährlich für Lebewesen

Auf Hawaii wurden ähnliche Funde gemacht: Forscher haben dort Plastikglomerat nachgewiesen, das aus geschmolzenen Kunststoffen, Vulkangestein, Korallen und Sand besteht. Es ensteht, wenn heiße Lava auf das Meer samt Plastikmüll trifft.

Auf Giglio und Madeira gibt es zudem noch ein weiteres Problem: Auf den Felsen, auf denen die Plastikschicht gefunden wurde, sind zahlreiche Lebenwesen Zuhause. Doch sie meiden die „Plastikkruste” nicht, es besteht also die Gefahr, dass sie Mikroplastik aufnehmen und diese in die Nahrungskette gelangt. 

Werden zukünftige Archäologen irgendwann Plastikgesteine ausbuddeln – als Überbleibsel unseres jetzigen Lebens? (mg)