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Was für eine geniale IdeeWarum an einer Düsseldorfer Schule alles anders läuft

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Eine Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der Europäischen Kommission und stellt gemeinsam eine Klimakonferenz nach.

von Paulina Meissner (mei)

Düsseldorf – Am Mittwochmorgen läuft im Georg-Büchner-Gymnasium in Golzheim nichts wie gewohnt. Unterricht findet nicht statt, viele der Klassenzimmer stehen leer, denn heute dreht sich alles ums Thema Klima.

Doch die Schüler schwänzen nicht etwa die Schule, um mit „Fridays for Future“ für mehr Klimaschutz zu demonstrieren. Nein, hier arbeiten Lehrer und Schüler Hand in Hand und beschäftigen sich zwei Tage lang in Form von Kursen, Projekten und Workshops mit den Ursachen, Problemen und Auswirkungen des Klimawandels. 

„Das Thema kam auf, als wir zum ersten Mal mit Hunderten Schülern bei einer »Fridays for Future-Demo« teilnahmen“, erklärt Schülersprecher Lukas Hydrych, der auch selbst einen der Kurse leitet. Man wollte auch nach den Demos dranbleiben, damit das Thema nicht verblasst.

Düsseldorf: Schule veranstaltet gemeinsam mit Schülern Klimatage 

Im Oktober wurde schließlich die Idee der „Klimatage“ in der Schulkonferenz vorgetragen und akzeptiert. Zwei Tage lang finden in den Schulen jahrgangsübergreifend verschiedenste Projekte und Workshops statt.

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Im Theaterkurs von Herrn Schiebel führen die Schüler ein modulares Stück zum Thema „Klima“ auf. 

So befasst sich eine Gruppe mit dem Thema Kohlenstoffdioxid, eine andere führt ein Theaterstück auf, komponiert Lieder oder baut Vogelhäuser und Insektenhotels. 

In dem Kurs von Frau Irrgard und Frau Reiss beschäftigen sich die Schüler mit der Frage, was ein Lebenswandel mit dem Klimawandel zu tun haben kann. Die Kinder diskutieren in kleinen Gruppen über Probleme wie „Lebensmittelverschwendung“, „Fast-Fashion“ oder „Nutella“ und entwickeln Handlungsalternativen. 

Thema Klimaschutz: Schüler geben Tipps für umweltfreundlichen Alltag

Ein komplexes Thema, dass nur Erwachsene begreifen? Ganz und gar nicht. Das zeigt die Gruppe um den Sechstklässler Philipp, der schon einige Ideen gesammelt hat: „Pro Jahr werden etwa 55 Kilo Lebensmittel pro Kopf weggeschmissen, das sind 235 Euro“, weiß der Schüler.

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In einem „Songwriting“-Projekt komponieren Sven, Henry und Jemima Lieder zum Klimaschutz.

„Man sollte regionale Produkte kaufen, auch krumme Bananen oder Lebensmittel mit Dellen essen und die neuen Produkte hinten im Kühlschrank einräumen“, so Philipp.

Praktische Tipps kann auch seine Klassenkameradin Marlene geben. Die Elfjährige engagiert sich besonders viel bei den Klima-Demos von „Fridays for Future“ und geht selbst mit gutem Beispiel voran: „Ich benutze Zahnpastatabletten und eine Holzzahnbürste. Manche denken, das schmeckt komisch, aber es macht keinen Unterschied.“

Düsseldorfer Schüler: Klimaschutz bei älterer Generation kein Thema

In der Familie der Sechstklässlerin spielt Umweltschutz eine große Rolle. Das ist jedoch nicht bei allen so. Die 18-jährige Antoinette erzählt: „Bei uns Zuhause war das nie ein Thema. Mittlerweile spricht meine Mutter ab und zu darüber, mein Vater eher nicht so.“

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Die Schülerin sieht in ihrem Umfeld einen deutlichen Generationsunterschied: „Ich merke schon, dass die ältere Generation Klimawandel und - schutz oft immer noch für Schwachsinn hält. Die denken dann, Klimaschutz sei Geldverschwendung.“ Ihr Mitschüler Roan (17) teilt ihre Ansicht: „Bei der älteren Generation ist Klimaschutz nicht so ein Thema wie bei uns.“

Düsseldorf: Diese Sorgen haben die Schüler für ihre Zukunft 

Für die Zukunft haben die Schüler einen klaren Wunsch: „Dass die schlimmsten Prognosen nicht eintreffen“, gesteht Lukas. „Das macht mir schon Angst und da wir die Generation waren, die das alles angestoßen hat, fürchte ich, dass man nachher mit dem Finger auf uns zeigt“, so der Oberstufenschüler.

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Der 17-jährige Roan vertritt in dem nachgestellten Klimagipfel die Vereinigten Staaten. 

Dabei sehen die Jugendlichen eher die Politiker in der Verantwortung: „Ich werde bei dem Thema auch echt wütend. Die Politiker, die das nicht betrifft, leben im Hier und Jetzt. Das ganze Thema wird nicht ernst genommen, obwohl man weiß, dass man nicht mehr viel Zeit hat. Da kann man als Einzelperson dann kaum was machen“, so Antoinette. (mei)