Köln – Viktoria Köln kann nicht mehr zu Hause gewinnen. In einem schwachen Spiel trennten sich die Viktoria und der FSV Zwickau am Mittwochabend 1:1. Die Kölner konnten ihren Trainer Pavel Dotchev (55) also nicht bei seinem Jubiläum beschenken. Der Trainer stand gegen die Sachsen in seinem 50. Pflichtspiel als Kölner Coach an der Seitenlinie.

„Wir schaffen es nicht, die Führung über die Zeit zu bringen und haben das Spiel quasi mit dem Abpfiff verloren. Wir wussten, dass es ein Geduldsspiel werden wird. So ein Gegentor zu kassieren, ist bitter und eine gefühlte Niederlage. Zwickau hat es gut verteidigt, aber nach vorne kaum Chance gehabt“, analysierte Dotchev enttäuscht.

Dotchev wechselte seine Mannschaft im Vergleich zum Unentschieden in Unterhaching kräftig durch. Sechs Wechsel nahm der Viktoria-Coach vor – einer von ihnen: Marcel Risse (30).

Mike Wunderlich und Kai Klefisch scheitern am Zwickauer Torhüter Johannes Brinkies

Die neu aufgestellte Viktoria begann stürmisch in die Begegnung und hätte sich früh belohnen können. Kai Klefisch und Mike Wunderlich scheiterten aber mehrfach am stark aufgelegten Zwickauer Torhüter Johannes Brinkies.

Nach 20 Minuten verflachte die Partie zunehmend. Die Kölner spielten ungenauer und kamen kaum noch gefährlich vor das Zwickauer Tor. Auf der anderen Seite hatten sie Glück, dass Dominik Lanius nach einer Notbremse nur die Gelbe Karte sah (45.).

Ereignisarme zweite Halbzeit in Höhenberg

Beide Mannschaften setzten ihr lethargisches Spiel aus den letzten 25 Minuten der ersten Halbzeit nach dem Seitenwechsel nahtlos fort. Außer einem Schuss von Risse, der das Tor um einen Meter verfehlte, gab es keine nennenswerten Chancen (56.).

Im Verlauf der zweiten Halbzeit wurden die Kölner immer unsicherer.  Das Aufbauspiel der Viktoria war mangelhaft. Zwickau wusste die zahlreichen Fehler aber nicht auszunutzen.

Späte Elfmeter sorgen für Spannung

Als alles nach einem erneuten Heimspiel ohne eigenes Tor aussah, zeigte Schiedsrichter Tom Bauer plötzlich auf den Punkt. Michael Seaton war zuvor nach einem leichten Kontakt im Strafraum der Gäste zu Boden gegangen. Timmy Thiele verwandelte sicher zur Kölner Führung (87.).

Viktoria schaffte es aber nicht, den Vorsprung über die Zeit zu bringen, da Torhüter André Weis auf der anderen Seite ebenfalls einen Elfmeter verursachte. Morris Schröter ließ sich nicht beirren und sorgte für den später, aber auch verdienten Ausgleich der Zwickauer (93.).

„Das Ergebnis ist brutal enttäuschend. Wir haben die Partie komplett unter Kontrolle und waren deutlich überlegen. Wir haben uns selbst den Sieg genommen. Das Ding müssen wir einfach über die Zeit bringen“, ärgerte sich Torschütze Thiele.

Sead Hajrovic nach Corona-Infektion wieder im Kader

Es gab aber doch noch etwas erfreuliches aus Viktoria-Sicht. Sead Hajrovic stand nach überstandener Corona-Infektion wieder im Kader der Kölner. Der Abwehrspieler war vor zwei Wochen zusammen mit René Klingenburg und Maximilian Rossmann positiv getestet worden.

Viktoria wartet nun seit drei Heimspielen auf einen Sieg im eigenen Stadion. Nach zwei Niederlagen zu Hause konnte gegen Zwickau aber zumindest ein Punkt eingefahren werden. Durch diesen stehen die Kölner nun auf dem sechsten Platz mit 18 Punkten.