Zu Corona kommt DürreKölner Bauern, Rhein und Wald droht der nächste Hammer

Duerre_Landwirtschaft

Für die Landwirtschaft könnte sich die aktuelle Dürre zum langfristigen Problem entwickeln.

von Bastian Ebel (bas)

Köln  – Sonne. Seit Wochen Sonne. Dazu in den letzten Tagen Wind. Was für die Sonnenanbeter auf den Balkonen oder im Garten zu Corona-Zeiten das Gemüt zumindest ein wenig besänftigt, hält jetzt schon viele verschiedene Bereiche in Köln und der Region in Atem: Die Dürre macht uns zunehmend zu schaffen.

Dürre: Kölner Bauern drohen Ernteausfälle

„Wir hoffen dringend auf Regen“, klagt Willy Winkelhag, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Köln/Rhein-Erft. „Aber in den nächsten zwei Wochen sieht es nicht danach aus.“ Die Getreide- und Kartoffelernten leiden bereits jetzt, zudem berichtet Winkelhag über „Auflaufschäden“. Er erklärt: „Es ist gesät worden und jetzt bekommen die Pflanzen kein Wasser und können sich nicht entwickeln.“

Dürre: Bauern hoffen auf Forschung

Langfristig hofft der Vorsitzende auf die Forschung. „Die Dürre wird ja anhalten. Die Züchtung ist dabei, beispielsweise widerstandsfähigere Getreidearten zu züchten, die weniger Wasser brauchen.“ Doch Winkelhag prognostiziert: „Corona, fehlende Erntehelfer und jetzt die Dürre. Es wird wieder ein ganz schweres Jahr für die Bauern.“

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Das Gleiche gilt auch für den Wald: Bereits jetzt ist die Waldbrandgefahr im mittleren und hohen Bereich. „Seien Sie umsichtig und aufmerksam, halten Sie sich dringend an die zur Vermeidung von Waldbränden geltenden Vorschriften. Wer dagegen verstößt, riskiert Leben und setzt die Natur aufs Spiel“, sagt auch die Kölner NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser.

Köln: Wald leidet unter Borkenkäfern und Brandgefahr

Sie verweist auch noch mal auf das aktuelle Rauchverbot in den Wäldern.

Stürme, Dürre und die Borkenkäfer-Plage haben bereits in den vergangenen beiden Jahren allein in Köln rund ein Viertel des Waldes vernichtet. Hinzu spielt jetzt die Corona-Krise, die den Abtransport des Holzes deutlich verlangsamt.

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Das Gleiche gilt auch für den Rhein und die Schifffahrt: Am Freitag wird laut Stadtentwässerungsbetriebe ein Pegel von 1,74 Meter erwartet. Der Mittelwert liegt bei 3,21 Metern.

Doch vom bisherigen Niedrigwasser-Rekord von einem Pegelstand von 67 Zentimetern, der am 23. Oktober im Dürrejahr 2018 gemessen wurde, ist man noch weit entfernt.

Kölner Pegel: Noch keine Auswirkung auf Schifffahrt

„Noch hat das keine Auswirkungen auf die Schifffahrt“, so Rolf Nagelschmidt vom Wasser- und Schifffahrtsamt Köln, der für die Fahrrinne im Rhein zuständig ist. „Ich sehe das noch nicht dramatisch. Entwickelt es sich aber weiter so, dann stehen wir vor dem gleichen Problem der letzten Jahre.“

Bedeutet für die Rheinschiffer: Sie können nur mit weniger Ladung fahren.

Wetter in Köln: Kein Regen in Sicht

Durch Corona sind die Tanker durch Corona nicht so beladen wie sonst. Jetzt kommt auch noch die Dürre hinzu. Laut Wetterprognose soll sich das auch nicht merklich ändern. Die Meteorologen von Wetteronline prognostizieren für die kommenden zehn Tage keinen oder kaum spürbaren Niederschlag.