Zoff um KalkbergHubschrauberstation am Kölner Airport? Das sagt der Flughafen

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Die Geschäftsführung des Köln-Bonner Flughafen lehnt einen dauerhaften Standort der Rettungshubschrauberstation am Airport ab.

Köln – Der Zoff um den Kalkberg ist am heutigen Dienstag auch Thema im Rat: Grüne, SPD und Linke lehnen ihn als Standort für die Rettungshubschrauberstation ab. Die CDU will weiterhin vom Kalkberg die Luftrettung für das Kölner Stadtgebiet und darüber hinaus betreiben. Als Konzession an den Bündnispartner Grüne soll heute im Rat beschlossen werden, dass erneut und intensiv der Flughafen als dauerhafter Standort für die Rettungshubschrauberstation geprüft wird. Im Kern ist die Frage für die Grünen aber geklärt – sie wollen den Flughafen als dauerhaften Standort (hier mehr lesen). Die Linke will das mit einem eigenen Antrag beschließen lassen.

Flughafen Köln-Bonn bezieht Stellung

Jetzt gibt es für diese Forderungen heftigen Gegenwind – von der Flughafen-Geschäftsführung. Aus einem Schreiben, das Johan Vaneste und Torsten Schrank als Geschäftsführer der Flughafen GmbH an die Kölner Verwaltungsspitze und die Ratsfraktionen geschickt haben, geht hervor, dass die Flughafen-Geschäftsführung „stets die Position vertreten“ habe, „dass die Stationierung am Flughafen Köln/Bonn nur vorübergehend erfolgen kann.“ Das Schreiben liegt EXPRESS vor.

Kölner Airport sieht Flugbetrieb beeinträchtigt

Der Antrag „Stationierung Rettungshubschrauber auf dem Flughafengelände“ sei im Vorfeld weder mit der Geschäftsführung erörtert, geschweige denn abgestimmt worden. Stadtverwaltung und Flughafen hätten die Möglichkeit eines dauerhaften Hubschrauberlandeplatzes über mehrere Jahre geprüft, immer wieder mit demselben Ergebnis: „Eine Realisierung am Flughafen ist nicht möglich.“

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Der Helikopterbetrieb beeinträchtige den effizienten Flugbetrieb am Flughafen erheblich, schreiben Vaneste und Schrank weiter. Und schließen: „Das gesamte Vorhaben lehnen wir daher ausdrücklich und vehement ab!“ Die Flughafen-Chefs fordern vom Stadtrat ebenfalls die „rigorose Ablehnung dieses Vorhabens“ und „vielmehr die volle Konzentration auf die Fertigstellung des Hubschrauberlandeplatzes auf dem Kalkberg zu legen“.

2015 waren der Hangar für zwei Helikopter und das Betriebsgebäude für die Mitarbeiter und Helikopter-Besatzungen schon zu mehr als 80 Prozent fertig, als die Gebäude sich plötzlich setzten, weil der Berg nachgab. Er war früher eine Deponie der Chemischen Fabrik Kalk (CFK).

Die Bauarbeiten wurden per Ratsbeschluss eingestellt, 50.000 Tonnen Erdreich abgetragen, die vorher aufgeschüttet worden waren, um dort eine Aussichtsplattform für die Kölner Bürger zu errichten. Seitdem wurde der Berg stabilisiert und gilt heute als sicher. Die bisherigen Kosten für die Gebäude belaufen sich auf zehn Millionen Euro, die Haldenstabilisierung schlägt mit 17 Millionen Euro zu Buche.