Zahlen explodieren„Cocooning” ist Trend: Immer mehr Kölner wollen eigenen Pool

MDS-KSTA-2020-08-12-71-163949543

Ein Foto aus dem Sommer 2020 in Müngersdorf: Aber mittlerweile wollen viele Kölner ihren eigenen Pool im Garten.

von Adnan Akyüz (aa)

Köln – Noch lässt das Kölner Wetter einige Wünsche offen. Aber eine Sparte ächzt jetzt schon, weil die Aufträge kein Ende nehmen: Kölns Pool-Bauer erleben derzeit einen Ansturm. EXPRESS fragte nach: Kann sich das überhaupt jeder leisten?

  • Pool-Bauer in Köln ausgelastet
  • Das kostet ein eigener Pool im Garten
  • Corona verschärft Nachfrage nach eigenem Pool

Jan Giffel ist derzeit schwer zu erreichen. Der Chef des Kölner Unternehmens „Giffel Pools“ turnt aktuell in vielen Kölner Gärten herum. Denn er ist Pool-Bauer und hat alle Hände voll zu tun. „Jedes Jahr erreicht uns die doppelte Menge an Anfragen. Insbesondere seit Corona haben wir allein für Köln und die Region für 3000 Anfragen für einen Pool-Wunsch“, rechnet der Experte vor.

Köln ist im Pool-Fieber! Diesen Trend bestätigt auch Peter Hillen von der Firma „Swimmondo“: „Die Sommer werden heißer, zudem geht es vielen Kunden vermehrt um die Work-Life-Balance. Die Anfragen sind schon enorm.“ Den neuen Trend auf Kölner Stadtgebiet erklären beide Pool-Bauer mit dem Wort „Cocooning“. Bedeutet: Die Menschen machen es sich zu Hause schön.

Alles zum Thema Corona

Klar – aufstellbare Becken aus dem Baumarkt sind für viele Wasserratten weiterhin eine preisgünstigere Option. Aber Jan Giffel stellt fest: „Die Zinsen für so ein Bauprojekt sind deutlich gesunken. Deshalb ist ein Pool für viele plötzlich gut finanzierbar.“

Köln: Eigener Pool kostet ab 20.000 Euro

Aber was muss man beachten und wie hoch sind die Kosten? Peter Hillen: „Natürlich muss ein Garten vorhanden sein. Zudem kommen Ausschachtung, Verfüllung und das Material.“ Bei Swimmondo gehen die Preise für ein passables Becken mit viel Selbstbau ab 20.000 Euro los, Giffel kalkuliert realistisch für ein Komplettpaket mit 50.000 Euro inklusive allem drum und dran.

Köln, so sagen beide, habe dabei eine Besonderheit. Dadurch komme nicht jeder Garten für das nasse Vergnügen in Frage: „Durch die besondere geographische Lage haben wir sehr viel mit Grundwasser zu kämpfen. Besonders in direkter Rheinlage.“

Eigener Pool: Bauherren müssen Geduld haben

Wenn es dann aber doch klappt und ein Pool realisierbar ist, müssen sich die Kölnerinnen und Kölner aber gedulden. Laut Konjunkturbericht der Kölner Handwerkskammer ist die Auftragslage der Baufirmen weiterhin erfreulich, die Auftragsbestände reichen im Durchschnitt für rund zwölf Wochen. Jedes vierte Unternehmen erwartet für die Sommermonate eine Verbesserung seiner Geschäftslage, nur sechs Prozent befürchten eine Verschlechterung. Stichwort: „Cocooning“.

Durch Materialmangel und Co. sagen auch Kölns Pool-Bauer: „In dieser Saison könnte es knapp werden.“