+++ EILMELDUNG +++ Holzkohle-Grills in der Weidengasse Ausgequalmt – Stadt Köln greift jetzt hart durch

+++ EILMELDUNG +++ Holzkohle-Grills in der Weidengasse Ausgequalmt – Stadt Köln greift jetzt hart durch

Wohnungssuche in KölnFreie Miete gegen Sex: Stewardess schildert heftige Erlebnisse

7S7A4986

Lea  (Name geändert) ahnte nichts Böses, als sie auf einem bekannten Kleinanzeigen-Portal ihr Wohnungsgesuch online stellte.

von Philipp Meckert (pm)

Köln – Lea Schmitt (Name geändert) ist fix und fertig mit den Nerven. Nach einer monatelangen, aufreibenden und deprimierenden Wohnungssuche in Köln muss die 27-Jährige jetzt auch noch fiese Anmachen verkraften. Mehrere Anbieter machten der hübschen Stewardess klar: Du brauchst eine Wohnung? Kannst Du haben! Aber nur gegen Sex! EXPRESS hat sie ihre Erlebnisse Anfang des Jahres geschildert.

Sex gegen Wohnung: Frau aus Köln erzählt unglaubliche Story

Offenbar greifen bei dem knappen Wohnungsangebot in Köln immer mehr Vermieter auf unmoralische Angebote zurück und nutzen die Not von Frauen schamlos aus: Sex als Schlüssel zur Mietwohnung, WG gegen GV, der erste Monat mietfrei für eine Nacht mit der Bewerberin – die Klagen häufen sich.

Lea ahnte nichts Böses, als sie auf einem bekannten Kleinanzeigen-Portal ihr Wohnungsgesuch online stellte: „Ich schrieb, dass ich in ungekündigter Stellung bin, keine Haustiere und Kinder habe, nicht rauche und und bis 760 Euro warm zahlen kann.“

Alles zum Thema Sex

Gratis-Wohnung in Zollstock – für eine kleine Gegenleistung

Doch schon kurze Zeit nach Veröffentlichung kamen die ungenierten Botschaften: „Biete Wohnung gegen Gegenleistung. Zweimal im Monat für ein paar schöne Stunden. Dafür wohnst du umsonst“, war nur eine.

Ein anderer, der eine 52 qm-Wohnung in Zollstock anbot, schrieb auf die Frage der „Gegenleistung“ direkt: „Sie!“ Wiederum ein anderer gab sich als „Don Miquel und Fitnesstrainer“ aus, der ein Zimmer frei hätte.

Wohnung gegen Sex: Ist das eigentlich eine Straftat?

„Es spricht viel dafür, dass eine Strafbarkeit nicht gegeben ist“, sagt Rechtsanwalt Steffen Wilde: „Diese Tatbestände betreffen Prostitutionssachverhalte und im Wesentlichen gegen den Willen vorgenommene körperliche Handlungen. Bestimmte verbale Aussprachen können unter die Verbote der Beleidigung oder der Nötigung fallen.“

Der Rechtsexperte fügt hinzu: „Das ohne weitere Merkmale vorgenommene öffentliche Aussprechen einer Interessenbekundung nach sexuellen Handlungen ist zweifelsohne anstößig und unangenehm. Wenn diesem Interesse nachgekommen wird, und dies mit eigenem Willen, ist hier auch nicht generell Strafbarkeit anzunehmen.“

Lea verzweifelt: „Ich war echt schockiert und fühle mich wirklich belästigt. Wie soll ich auf solche Angebote reagieren? Ich kann mir vorstellen, dass diese Leute immer wieder Frauen anschreiben. Und sicherlich klappt das auch bei der ein oder anderen.“

Und sie betont: „Wer unbedingt ein Dach über dem Kopf braucht, überwindet vielleicht seine Grenzen. Ich jedenfalls nicht!“

Noch perverser: In den Chats schickten die angeblichen Wohnungsanbieter auch noch Fotos mit.

Da es sich dabei, wie Lea aus anderen Fällen schon gehört hatte, auch um Bilder von Geschlechtsteilen handeln könnte, öffnete sie die Anhänge natürlich nicht – und meldete die anonymen Chat-Partner als unseriös.

Sex gegen Wohnung: Nachfrage bei eBay-Kleinanzeigen 

EXPRESS fragte den Sprecher von eBay-Kleinanzeigen (30 Millionen Anzeigen online): Wie sollen sich belästigte Frauen bei Attacken verhalten?

„Das Wichtigste ist: nicht reagieren“, empfiehlt Pierre DuBois. „Im Netz sind leider viele Menschen unterwegs, die nach Aufmerksamkeit oder nach Empörung dürsten. Ihnen macht es Spaß, andere zu belästigen. Deshalb sollte man ihnen nicht antworten.“

Kann ein Portal nicht Sex-Angebote herausfiltern? „Das ist im Prinzip unmöglich, da das Wort »Sex« etwa auch im Wort »unisex« steckt, womit auch viele Textilien kategorisiert werden. Zudem werden die unmoralischen Angebote auch immer so umschrieben, dass sie für Algorithmen nicht erkennbar sind.“

Lea, die unbedingt von Düsseldorf nach Köln ziehen will, hofft nun „auf ein Wunder. Gibt es in Köln gar keine Möglichkeit, seriös und ohne Vitamin B an eine bezahlbare Wohnung zu kommen?“