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Wirbel an Schulen vor NeubeginnRektor aus Hürth verordnet Maskenpflicht

NRW Schulen wieder öffnen Symbol

Am Montag sollen die Schulen in NRW wieder öffnen. (Symbolbild)

von Christopher Hostert (cho)

Köln – Am Sonntag war er gekommen, der lang erwartete letzte Tag der Osterferien in Nordrhein-Westfalen. Ein Tag auf den viele Lehrer, Schüler und Eltern lange vorausblickten. Die ursprünglich getroffenen Maßnahmen zum Schutz vor der Ausbreitung des Coronavirus an Schulen galt bis zu diesem Tag.

Seit dem vergangenen Donnerstag ist klar, wie es für Schüler und Lehrer weitergehen wird. Die überraschende Maßnahme Schulen schon ab Montag wieder zu öffnen und vereinzelte Schüler ab Donnerstag wieder in die Schule zu schicken sorgte allerdings für scharfe Kritik an Ministerpräsident Armin Laschet. (hier lesen Sie mehr)

Schulen sollen bis Donnerstag vorbereitet werden

Ab diesem Montag sollen die Schulen bis zum Erscheinen der ersten Schüler am Donnerstag Corona-fit gemacht werden. Dann soll beispielsweise für ausreichend Hände-Waschmöglichkeiten und Zugang zu Händedesinfektion vor Eintritt in den Unterrichtsraum gesorgt sein, erklärt das Ministerium für Bildung und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalens.

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Zudem müsse der Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen den Schülern und zwischen Schülern und Lehrern stets gewährleistet sein. Eine Maskenpflicht sei nur dann erforderlich, wenn diese Abstandswahrung nicht möglich sei. Zudem soll es eine Art festen Sitzplan geben, um „eine etwaige Nachbefragung bzw. Kontakt-Nachverfolgung zu ermöglichen.“

Diese Schülerinnen und Schüler sind von den Maßnahmen betroffen

Ab Donnerstag (23.04.2020) soll dann der Unterricht für alle Schülerinnen und Schüler, die unmittelbar vor ihren Abschlussprüfungen an Gymnasien, Realschulen, Hauptschulen oder an einem Berufskolleg stehen, wieder beginnen. Laut NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) betreffe das 148.000 Schüler in NRW.

Lassen es die Infektionszahlen zu, dürfen ab dem 4. Mai dann auch wieder Grundschüler der vierten Klasse unterrichtet werden, um sie auf den bevorstehenden Wechsel auf eine weiterführende Schule vorzubereiten. Bis zu den Ende Juni beginnenden Sommerferien sollen alle Schüler nach und nach wieder zur Schule gehen können. Dann aber mit geändertem Stundenplan und weniger Stunden pro Woche.

Weiterhin erklärte das Schulministerium NRW, dass das Sitzenbleiben dieses Jahr für alle Jahrgänge ausgeschlossen sei. Der Landtag müsse diese Regelung jedoch noch beschließen.

Schüler und Lehrer mit Vorerkrankungen ausgenommen

Sowohl Schülerinnen und Schüler, als auch Lehrer mit relevanten Vorerkrankungen im Hinblick auf das Coronavirus sind von der Pflicht zur Teilnahme am Präsenzunterricht befreit. Bis auf das Angebot zur Vorbereitung auf die Abiturprüfungen, seien alle anderen schulischen Veranstaltungen, wie sonst auch, verpflichtend.

Auch Lehrerinnen und Lehrer, die das 60. Lebensjahr vollendet haben, sollen nicht im Unterricht eingesetzt werden.

Schulen stehen vor Stresstest

All diese Maßnahmen könnten in den kommenden Tagen für reichlich Chaos an den Schulen in NRW sorgen. So erklärte eine Mutter, deren Tochter ein Berufskolleg in Köln besucht, gegenüber EXPRESS, dass 50 Prozent des Lehrerkollegiums der Schule zur Risikogruppe gehöre und demnach nicht unterrichten dürfe.

Zudem seien die hygienischen Umstände an der Schule schon zuvor „miserabel“ gewesen. Daher frage sie sich, wie man die Maßnahmen in Hinsicht auf die Hygiene-Schutzauflagen erfülle solle. Eine Frage, die sich mit Sicherheit nicht nur viele Eltern, sondern auch Schulleiter stellen dürften.

NRW-Lehrerverband fordert mehr Vorlaufzeit

So teilte auch der Nordrhein-Westfälische Lehrerverband (NRWL) mit, dass er die Entscheidung die Schulen erst ab dem 4. Mai wieder zu öffnen begrüße. „Die Schulen brauchen Vorlaufzeit, um die geforderten hygienischen Standards umzusetzen. Viele Schulen müssen Seifenspender, Desinfektionsmittel oder Papierhandtücher erst einmal beschaffen“, erklärt Andreas Bartsch, Präsident des NRWL.

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Diese Vorlaufzeit beträgt jetzt lediglich drei Tage. Zudem erwarte der Lehrerverband regelmäßige Überprüfungen der hygienischen Bedingungen durch die Gesundheitsämter.

Städtetag NRW warnt vor zu früher Öffnung

Der NRW-Städtetags-Vorsitzende Thomas Hunsteger-Petermann warnte ebenfalls bereits vor einer Öffnung in der kommenden Woche. . „Bereits ab dem 23. April zu starten, stellt die kommunalen Schulträger vor erhebliche Probleme“, erläuterte Hunsteger-Petermann der dpa.

„Die Schulen müssen grundgereinigt werden, die hygienischen Voraussetzungen für den Schutz vor Infektionen geschaffen, Räume vorbereitet und der Schülerverkehr organisiert werden.“ Dafür brauche man mindestens den Vorlauf von einer Arbeitswoche, so der Vorsitzende des NRW-Städtetags.

Schulleiter in Hürth trifft erste Maßnahmen

Der Schulleiter des Albert-Schweitzer-Gymnasiums Hürth, Thorsten Jürgensen-Engl, traf bereits erste Maßnahmen für die kommende Woche. In einer Mail an Schüler und Eltern stellt die Schule die neuen Hygiene-Vorschriften vor.

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Dabei macht der Rektor von seinem Hausrecht Gebrauch und ordnete eine Maskenpflicht in der Schule an. Diese sollen zunächst am Eingang an die Schüler verteilt werden, ehe ab der darauffolgenden Woche waschbare Masken eingesetzt werden sollen.