Wie im ParadiesKölner DJ erobert Sardinien – Corona ist der Grund

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DJ Daniel Dowhan vor dem malerischen Strandpanorama Sardiniens.

von Markus Krücken (krue)

Köln – Keine Clubszene, keine Partys. In der Corona-Zeit sind die Aussichten für DJs bekanntlich nicht die besten.

Dennoch macht Not erfinderisch. Der Kölner Daniel Dowhan (40) alias „DJ Mymio” wollte das Beste aus der tristen Situation machen und startete ein Projekt in Eigeninitiative.

„Sardinien ist seit vielen Jahren meine zweite Heimat. Ich habe dort immer Urlaub gemacht und dann dort auch in der Gastronomie als DJ gearbeitet. Natürlich leidet die Insel in der Corona-Zeit, was den Tourismus betrifft und da ich dort viele Freunde und Kollegen habe, dachte ich mir: Wie kann ich ihnen jetzt helfen?“, schildert er dem EXPRESS.

Strandwächter in der Nacht „bestochen“

Gesagt, getan. Der DJ packte seine Sachen und fuhr runter. Dort angekommen, ging er mit seiner Ausrüstung auf Motivsuche.

Dowhan legte an malerischen Punkten der Insel seine Musik auf und nahm davon Videos auf, die er in den sozialen Netzwerken verbreitete. „Die Idee war, dass ich auf diese Weise die nicht so entdeckten Orte von Sardinien vorstelle. Durch Videos, um in der Corona-Zeit den Tourismus und die Einheimischen zu unterstützen.“

Um an die schönsten Flecken des Mittelmeer-Paradieses zu kommen, griff Dowhan auch schon mal in die Trickkiste. So erzählt er augenzwinkernd, dass er einen Strandwärter „schmierte”, um Zugang zu einem privaten Strandabschnitt zu bekommen.

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Sardinien ist die zweite Heimat des Kölners.

Auch musikalisch zeigte er sich kreativ: „Ich habe Fußball-Kommentare auf italienisch von der WM 1982 in die Tracks reingemischt. Das hat den Einheimischen hier gefallen, denn Paolo Rossi hat sie ja damals zum Weltmeister geschossen. Ich bin jeden Tag neue Locations suchen gegangen. Auf den Bergen, in den Buchten. Es war eine tolle Erfahrung für mich. Und ich hoffe, es ist eine gute Werbung für den sardischen Tourismus.“

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Sein Projekt finanzierte der Kölner selbst. Seit Jahren reist er über die Insel.

So entstanden tolle Sundowner-Motive entlang der 2000 Kilometer langen Küste und chillige Drehs auch in den berühmten Steinruinen aus der Bronzezeit. Den Trip und die Kosten für die Ausrüstung finanzierte der Kölner Kleingastronom komplett selbst.

Nun hofft DJ Mymio auf große Klickzahlen für seine Clips und will seine spontane Idee beginnen zu vermarkten.