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Ex-Profis des 1. FC KölnEhemalige Fußballer leiten Westlotto-Annahmestellen

Lotto

Früher auf dem Platz, jetzt in der Westlotto-Annahmestelle an der Kugel: Matthias Hönerbach (r.) und Ralf Aussem. 

Früher gab es auch Sensibelchen. Darauf konnte Matthias Hönerbach aber keine Rücksicht nehmen. Job des ehemaligen kompromisslosen Abwehrprofis des 1. FC Köln und anderer Clubs war es schließlich, hinten nichts anbrennen zu lassen. „Ich habe hart gespielt, aber niemals unfair“, fasst der 57-Jährige seine Fußballerkarriere zusammen. Eine rote Karte hat Hönerbach tatsächlich nie gesehen. Darauf ist er stolz. Heutzutage seien die Fußballspieler insgesamt viel empfindlicher und theatralischer, würden sich viel schneller beschweren und oft genug selbst unschön zur Sache gehen.

Herzblut und Engagement

Viele Gedanken macht sich Hönerbach darüber aber nicht mehr. Seit Ende vergangenen Jahres steht der frühere Fußballprofi, der im Anschluss an seine aktive Karriere bis 2016 als Trainer bei Eintracht Trier, Viktoria Köln und als Co-Trainer bei Werder Bremen, Eintracht Frankfurt und Hannover 96 einen Vertrag hatte, am Kölner Eigelstein hinter der Lottotheke. Und natürlich drückt er seinen Kunden die Daumen, dass sie bei LOTTO 6aus49, Eurojackpot und anderen Spielen möglichst viel abräumen. Genau wie Ralf Aussem, der dies nur wenige hundert Meter weiter in der Neusser Straße im Agnesviertel tut. Er war ebenfalls kurzzeitig Fußballprofi bei den Geißböcken sowie bei Hannover 96 und Viktoria Köln, aber vorwiegend ist er für Fortuna Köln aufgelaufen. Anschließend fungierte er dort als Übungsleiter sowie für Rot-Weiss Essen und Alemannia Aachen. Während Aussem sich bereits vor 27 Jahren wegen einer Sportverletzung zu dem Schritt entschlossen hat, eine WestLotto-Annahmestelle zu eröffnen, sind die ersten zwölf Monate als Annahmestellenleiter für Hönerbach gerade herum. Beide sind aber mit gleichem Herzblut und Engagement dabei wie früher auf dem Rasen.

„Lizenz zum Grätschen“

An diese Zeiten kann sich Sportreporterlegende Manni Breuckmann ebenfalls gut erinnern. Als Hörfunkreporter hat er das ein oder andere Spiel kommentiert, in dem beispielsweise Hönerbach zur Sache ging. „Der hatte die Lizenz zum Grätschen“, erinnert sich Breuckmann. Aber die Zeiten sind vorbei. Hönerbach und auch Aussem konzentrieren sich aufs Geschäft mit den Lottozahlen. Damit können sich die beiden voll und ganz identifizieren. „Immerhin gehen 50 Prozent aller Einnahmen als Gewinne an die Spielteilnehmer und nochmal 40 Prozent bekommt das Land Nordrhein-Westfalen, um damit gemeinnützige Projekte aus Wohlfahrt, Kultur und Sport zu unterstützen“, so Aussem. Da fällt es beiden nicht schwer, fünf oder sechs Tage die Woche von morgens früh bis abends spät in ihren Läden zu stehen. Und damit natürlich ihre Existenz zu sichern.

Den Erfolg wollen

Ob sie denn nicht wenigstens ab und zu mal an den FC Köln denken – besonders jetzt, wo der Verein wieder in der ersten Liga spielt?, will Breuckmann wissen. Keine Frage, das tun sie. Immerhin trainiert Aussem noch die U 16 vom „EffZeh“ und hat dadurch den direkten Draht zum Club, Hönerbach bekommt vieles per Internet und Social Media mit. Beide wissen, dass die kommende Bundesligasaison für den Aufsteiger nicht leicht wird. Wirtschaftlich schwierige Zeiten und gleichzeitig hoher Erwartungsdruck sind ihrer Meinung nach dafür vor allem verantwortlich. „Doch man kann einiges erreichen, wenn man es wirklich will“, weiß Hönerbach aus Erfahrung. „Vor allem die Spieler müssen mit dem Trainer an einem Strang ziehen und an den Erfolg glauben“, ergänzt Aussem. Beide Fußballprofis hoffen in den nächsten Monaten auf möglichst viele Treffer – für ihren alten Verein und in ihren Annahmestellen natürlich für möglichst viele Lottospieler.