+++ FAHNDUNG +++ Wer kennt ihn? Mit Messer gedroht – Kölner Polizei sucht Räuber, der kleine Kinder ausrauben wollte

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FK-Boss verrät DetailsRoadmovie durch Köln: So läuft das mit der Pripro im Lockdown

Teleprompter

Das war einmal: Die Prinzenproklamation Anfang 2020. Wegen der Corona-Pandemie haben sich sich WDR und Festkomitee nun ein ganz neues Konzept einfallen lassen.

von Bastian Ebel (bas)Jan Wördenweber (jan)

Köln – Es ist nicht nur unter Kölns Jecken eine viel diskutierte Frage: Sollte man eine Kölner Prinzen-Proklamation auch im Lockdown durchführen? Kritiker sind der Meinung, sie verkomme angesichts der Corona-Krise zum unwürdigen Drama. Eine Verschiebung mache Sinn. Befürworter entgegnen, gerade in diesen Zeiten sei eine Pripro Balsam für die kölsche Seele. 

Köln: Pripro als Spielfilm mit Brings, Cantz und Co.

Jetzt meldet sich Kölns Jecken-Boss zu Wort: Christoph Kuckelkorn verrät, wie die Pripro im Lockdown aussehen wird: Es wird eine „PriPro op Jöck“, eine Art Roadmovie. Das designierte Kölner Dreigestirn 2021, Prinz Sven I. (Sven Oleff), Bauer Gereon (Gereon Glasemacher) und Jungfrau Gerdemie (Dr. Björn Braun), begibt sich dabei auf eine filmische Reise kreuz und quer durch Köln. Mit dabei sind unter anderem Guido Cantz, Martin Schopps, Wilfried Schmickler und Brings.

Köln: Festkomitee-Präsident Kuckelkorn zur Pripro im Lockdown

Im EXPRESS-Interview erklärt Kuckelkorn das Vorhaben:

EXPRESS: Herr Kuckelkorn, das Festhalten an einer Proklamation ist nicht unumstritten. Warum wollen Sie trotz des Lockdowns die Zeremonie durchführen?

Alles zum Thema Guido Cantz

Christoph Kuckelkorn: In einer Zeit, in der wir alle aufgefordert sind, Kontakte möglichst zu vermeiden, muss man natürlich auch darüber nachdenken, welche karnevalistischen Formate überhaupt möglich sein könnten. Deswegen ist für uns seit langem – nicht erst seit dem Lockdown – klar, dass jede Art von Präsenzveranstaltung vorerst nicht geht. Wir haben daher zusammen mit dem WDR über virtuelle Formate nachgedacht und sind schließlich bei einem Spielfilmformat, einer Art Roadmovie quer durch Köln gelandet.

Viele Karnevalisten sehen das kritisch, man hört, dass es auch im Vorstand des Festkomitees unterschiedliche Ansichten gibt. Wir diskutieren solche Themen naturgemäß sehr intensiv – innerhalb des Vorstandes, aber auch mit unserem Partner WDR und natürlich dem Büro der Oberbürgermeisterin. Aber am Ende haben wir eine sehr gute Lösung gefunden.

Wie soll die Proklamation genau ausschauen? Die Story dreht sich um all das, was den Karneval abseits von Partystimmung ausmacht: die kleinen besinnlichen Momente. Guido Cantz und Martin Schopps sind dabei genauso nachdenklich-positiv, wie Brings mal die leiseren Töne spielt. Der eigentliche Proklamationsakt wird dabei nur ein paar Minuten dauern, die anderen Filmszenen werden an verschiedenen Tagen und an unterschiedlichen Drehorten abgedreht. Alles im sehr kleinen Kreis und unter den strengen Hygienebedingungen, wie aktuell auch eine Quizshow oder ein Beitrag für eine Nachrichtensendung gedreht wird.

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Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn hat es nicht einfach: Er ist Vorbildfigur und muss den Kölner Karneval durch eine schwere Krise lenken. (Archivfoto Januar 2020)

Auch die Übergabe der Insignien wird coronakonform über die Bühne gehen?  Natürlich – auf etwas anderes würden sich weder die Oberbürgermeisterin, noch der WDR, noch das Festkomitee einlassen. Die Coronaschutzverordnung ermöglicht ausdrücklich TV-Aufnahmen im Bereich Kultur – und genau darum geht es: Wir wollen ein Stück unserer kölschen Kultur, unserer kölsche Seele zeigen – es geht nicht um Trallala oder zügelloses Feiern. 

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Das Bad in der Menge? Vergangenheit. Wegen Corona wird der Karneval sein Gesicht verändern. Hier ein Foto von der Kölner Proklamation 2020.

Wer sind neben der OB, dem Dreigestirn und dem FK-Präsidenten weitere Protagonisten der Pripro? 

Der Film ist ja eine Art Roadmovie und startet in der Hofburg mit der Familie der Dreigestirne und ein paar persönlichen Einblicken. Am Ende wird eine kleine Andacht im Dom zu sehen sein. Dazwischen treffen die Drei auf verschiedene Künstler, geben aber auch einen kleinen Einblick, welche Auftritte in der kommenden Session besonders wichtig sind – zum Beispiel im Innenhof von Altenheimen oder im Außenbereich eines Hospizes. Gezeigt wird das Ganze dann am Sonntag, 17. Januar um 20.15 Uhr im WDR-Fernsehen.

Welches Signal wollen Sie mit dieser einmaligen Form der Pripro in dieser Corona-Pandemie an die Zuschauer senden? Wir spüren, dass viele Menschen den Karneval als ein kleines Stück Normalität vermissen – und zwar nicht die große Party, sondern die kleinen Momente für die kölsche Seele. Dem wollen wir Rechnung tragen.

Gibt es weitere Überlegungen für ähnliche Formate während der Session?

Viele Künstler und auch einige Karnevalsgesellschaften arbeiten an digitalen Formaten – dazu hatten wir alle Beteiligten ja auch ausdrücklich ermutigt. Der Karneval kommt auf jeden Fall zu den Menschen. Diesmal eben eher auf dem Handy oder dem Fernsehbildschirm, aber er kommt!