Was sie so besonders machtKölner Mama ist mit einfachen Tricks Vorbild für uns alle

von Paulina Meissner (mei)

Köln – „Vor zwei Jahren hätte ich nie geglaubt, dass ich mal Stofftaschentücher benutze“, lacht Anke Schmidt. Jetzt sind sie aus dem Alltag der Kölnerin nicht mehr wegzudenken. Genauso wie Jutebeutel, Stoffwindeln und Bambuszahnbürsten.

Denn die 32-jährige Mutter lebt seit drei Jahren fast vollkommen plastikfrei. „Wastelesshero“ (sozusagen die Heldin des wenigen Verbrauchs) nennt sich Anke Schmidt auf ihrem Blog. Dort gibt sie ihrer Community einfache Tipps und Tricks und erklärt in einem Podcast, wie jeder plastikfrei(er) durchs Leben kommt. Da wird Shampoo kurzerhand durch Roggenmehl ersetzt, Putzmittel selbst zusammengerührt und Brot im Stoffbeutel gelagert. 

In dem Video oben gibt die Kölnerin einen Einblick in ihren Alltag und verrät vier einfache Tricks, die jeder nachmachen kann. 

Das Ergebnis dieser Lebensumstellung? Der Müllverbrauch hat sich drastisch reduziert. Das Einzige, dass sich nicht vermeiden ließe: Einkaufszettel. Denn die bekomme man überall. Ebenso gewandelt hat sich die Ernährung von Anke und ihrem Lebenspartner Chris: „Wir sind aus Faulheit vegan geworden“, gesteht die Kölnerin schmunzelnd. 

„Wir machen sogar unser Deo selber!“

Plastikfrei einzukaufen sei zwar dank Geschäften wie den "Unverpackt" Läden mittlerweile durchaus möglich, bei Milchprodukten und Fleisch sei dies jedoch etwas aufwendiger. So sei es für die beiden der bequemere Weg gewesen, schlichtweg darauf zu verzichten. 

In anderen Bereichen war jedoch die Devise: Kunststoff raus und nach Alternativen suchen – oder selbst welche schaffen. „Mittlerweile machen wir sogar unser Deo selber“, erklärt die Kölnerin. Einmal aus Maisstärke und Zitronenöl und aus Natron, Wasser und Limettenöl. „Die Herstellung dauert so dreißig Sekunden, es hält lange und schützt genauso gut vor Schweiß und Geruch“, betont Schmidt.

Und auch Baby Carl ist mit seinen anderthalb Jahren schon ein kleiner „wastelesshero“. Für ihn gibt es ebenfalls eine Bambuszahnbürste, Stoffwindeln und Spielzeug aus Holz. Ein Plastikverbot herrscht aber nicht: „Wir haben letztens auch etwas für das Baby geschenkt bekommen, das aus Plastik war.“

Eigener Shop mit nachhaltigen Produkten

Doch auch bei so viel Verzicht und einem nachhaltigen Lebensstil muss die 32-Jährige gestehen:  So ganz ohne Plastik geht es nicht. „Was sich nicht so einfach ersetzen lässt, ist Schminke“, so die Bloggerin. Auch Medikamente und Elektroartikel enthalten fast immer Kunststoff.

Doch sie betont: „Jeder soll das machen, was er kann. Wenn jeder 90 Prozent gibt, ist das super!“

In ihrem eigenen Onlineshop bietet die umweltbewusste Kölnerin bereits eine kleine Auswahl an nachhaltigen Alternativen für den Alltag an. Beispielsweise waschbare Slipeinlagen und Abschminkpads. „Die Basics für die Produkte stammen alle aus Deutschland“, das sei Schmidt besonders wichtig. In Zukunft will sie ihren Shop dann noch weiter ausbauen.