Schock bei OB-WahlWie bitte? Kölner Veedel schießt bei Wahlbeteiligung den Vogel ab

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Andreas Kossiski, Oberbürgermeisterkandidat der SPD, gratuliert im Rathaus Henriette Reker, Oberbürgermeisterin von Köln (parteilos), zu ihrem Sieg in der Stichwahl.

von Thomas Werner (tw)

Köln – Köln hat (schon wieder) abgestimmt und am Sonntag (27. September) eine Entscheidung getroffen: Henriette Reker (63), seit 2015 an der Spitze der Stadt Köln, bleibt Oberbürgermeisterin. In der Stichwahl setzte sich die parteilose Amtsinhaberin mit 59,27 Prozent der Stimmen gegen den SPD-Kandidaten Andreas Kossiski (62) durch, der nun stattdessen Fraktionsvorsitzender der Kölner SPD werden will.

OB-Wahl in Köln: Henriette Reker für zweite Amtszeit gewählt

Rund 825.000 Wahlberechtigte waren erneut in Köln zur Wahl aufgerufen. Die Wahlbeteiligung lag bei mageren 36 Prozent.

Dennoch war Reker nach dem Sieg schon voller Tatendrang: Ihr gehe es darum, Köln zu einer modernen Metropole zu machen. „Ich bin ganz sicher, dass in fünf Jahren jedem, wenn er nach der viertgrößten Stadt Deutschlands gefragt wird, Köln einfällt und er nicht überlegen muss, ob das Frankfurt sein könnte“, sagte Reker.

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OB-Wahl in Köln: Reker gewinnt 61 von 86 Stadtteilen

Trotz des recht deutlichen Sieges von Reker in der Stichwahl konnte sich der unterlegene SPD-Kandidat immerhin die Mehrheit in 25 der 86 Kölner Stadtteile sichern.

Folgende Stadtteile gingen an Andreas Kossiski:

  • Gremberghoven
  • Höhenberg
  • Höhenhaus
  • Finkenberg
  • Stammheim
  • Volkhoven/Weiler
  • Chorweiler
  • Fühlingen
  • Blumenberg
  • Merkenich
  • Worringen
  • Flittard
  • Dünnwald
  • Urbach
  • Godorf
  • Mauenheim
  • Vingst
  • Buchforst
  • Ostheim
  • Westhoven
  • Grengel
  • Wahnheide
  • Wahn
  • Lind
  • Ensen

Wahlbeteiligung in Köln: Nur 10,73 Prozent stimmen in Chorweiler ab

Auf die niedrigste Beteiligung aller Veedel an der Stichwahl kommt Chorweiler. Nur 10,73 Prozent der wahlberechtigten Bürger haben dort ihre Stimme abgegeben. Den Gegenpol in dieser Hinsicht stellt Klettenberg dar, die dortigen 52,14 Prozent Beteiligung sind Höchstwert bei der Stichwahl 2020.

Das beste Ergebnis fuhr Reker, die von CDU und Grünen unterstützt wird, in Hahnwald ein: Dort kommt sie auf ganze 79,04 Prozent der Stimmen, dahinter folgen Junkersdorf (72,73 %) und Lindenthal (72,04 %). Kossiski kann in Blumenberg den höchsten Stimmenanteil verbuchen: 61,08 Prozent.

OB-Wahl in Köln: Kossiski stark in den kleineren Stadtteilen 

Die knappsten Veedel: Merheim (50,11 % für Reker), Westhoven (50,23 % für Kossiski) und Weidenpesch (50,31 % für Reker).

Besonders auffällig: Die 20 Stadtteile mit den meisten Wahlberechtigten gehen allesamt an Reker, Kossiski war dafür in den kleinen Veedeln stark: Von den 20 kleinsten Veedeln sicherte sich der SPD-Kandidat gleich elf.

Die detaillierten Ergebnisse zu den OB-Wahlen, auch in den einzelnen Stadtbezirken, finden Sie auf der Homepage der Stadt Köln. (tw)