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Ex-Bundesliga-ProfiAnklage vor Kölner Staatsschutzkammer zurückgenommen

Deniz Naki

Deniz Naki wurde jetzt angeklagt. Das Foto zeigt ihn bei einem 2. Liga-Kick im Februar 2013, als er für den SC Paderborn 07 spielte. 

von Iris Klingelhöfer (iri)

Köln/Aachen – Zuständigkeits-Wirrwarr im Fall des Ex-Fußballprofis Deniz Naki (33). Die Staatsanwaltschaft Aachen hatte gegen den Ex-Bundesliga-Profi und drei weitere Angeschuldigte vor der Staatsschutzkammer des Kölner Landgerichts Anklage unter anderem wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung erhoben. Jetzt hieß es: alles zurück. 

  • Anklage vor Staatsschutzkammer des Kölner Landgerichts
  • Ex-Bundesliga-Profi angeklagt
  • Staatsanwaltschaft Aachen nimmt Anklage zurück

„Die Anklage wurde aus rein formalen Gründen zunächst zurückgenommen“, erklärte Jan Balthasar, Sprecher der Aachener Staatsanwaltschaft, am Donnerstag (29. April) gegenüber EXPRESS.

Die Kölner Staatsschutzkammer war bei ihrer rechtlichen Einordnung zu der Ansicht gelangt, dass sie nicht zuständig ist. Bei dieser Entwicklung ist in Kürze mit einer Anklageerhebung vor dem Landgericht Aachen zu rechnen. 

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Er spielte in der deutschen U21-Nationalmannschaft: Ex-Fußballprofi Deniz Naki in U-Haft

Es kündigt sich so oder so ein spektakulärer Prozess an. Der Angeschuldigte Deniz Naki spielte für Bayer 04 Leverkusen II, den SC Paderborn 07 und stieg mit St. Pauli in die erste Liga auf. Auch kam er für mehrere Juniorennationalmannschaften des DFB zum Einsatz, spielte unter anderem zusammen mit Mats Hummels und Jerome Boateng in der deutschen U21-Nationalmannschaft.

Doch vom Fußballervorbild ist nichts mehr übrig – seit Juli 2020 sitzt der 31-Jährige wegen der aktuellen Vorwürfe in U-Haft. 

Anfang 2018 schrieb der Ex-Kicker Schlagzeilen, als nach eigenen Angaben auf der A4 bei Düren auf sein Auto geschossen wurde. Die Ermittlungen gegen Unbekannt wurden eingestellt. 

Ursprüngliche Anklage vor Kölner Staatsschutzkammer mit Vorwurf der Rädelsführerschaft

Vor der Kölner Staatsschutzkammer sollten Deniz Naki und der ebenfalls Angeschuldigte H. Ö. wegen Rädelsführerschaft, den beiden anderen wegen Beteiligung an der Vereinigung angeklagt werden. Dabei soll es sich um einen Ortsverband der rockerähnlichen Gruppierung Bahoz handeln. Die beiden mutmaßlichen Haupttäter sollen den Ortsverein spätestens im September 2017 gegründet haben. 

Ziel soll gewesen sein, dass die Gruppe aus der Begehung von Straftaten in unterschiedlichen Personenkonstellationen eine auf Dauer angelegte Einnahmequelle für sich und zugunsten Dritter schaffen wollte. 

Ex-Fußballprofi Naki: Ein Mitangeschuldigter ist ein verurteilter Mörder

In diesem Rahmen soll es zu erheblichen Straftaten gekommen sein. So wurden Deniz Naki in der ursprünglichen Anklage insgesamt neun Taten vorgeworfen, darunter unerlaubter Besitz einer halbautomatischen Schusswaffe, bandenmäßiger Handel mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge, Anstiftung zur Falschaussage und Strafvereitelung, gefährliche Körperverletzung, schwere Erpressung (zum Teil im Versuch) sowie Brandstiftung. 

H. Ö., der unter anderem wegen Mordes vorverurteilt und dessen lebenslange Freiheitsstrafe nach Verbüßung von 15 Jahren zur Bewährung ausgesetzt ist, wird sich voraussichtlich wegen zweier schwerer Erpressungstaten (einmal im Versuch) verantworten müssen. In den Fällen der beiden anderen Angeschuldigten geht es unter anderem um bandenmäßigen Handel mit Betäubungsmitteln. (iri)