Vorfall in NippesKölnerin (16) küsst ihren Mitschüler – Reaktion des Vaters ist krass

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Ein harmloser Kuss unter Teenagern ließ den Vater des Mädchens total ausrasten.

Köln – Ein völlig harmloser Kuss unter Teenagern hat am Mittwoch zu einem kuriosen Prozess vor dem Amtsgericht geführt. Ein Elternpaar musste sich in Saal 15 des Kölner Justizgebäudes wegen Körperverletzung verantworten. Vor allem der Vater soll total ausgerastet sein.

Freund der Tochter mit Auto verfolgt und angefahren?

Als die Eltern bemerkten, dass die Tochter ohne Absprache die Wohnung verlassen hatte, machten sie sich auf die Suche und wurden an einem Jugendtreff in Nippes fündig. Laut Anklage der Kölner Staatsanwaltschaft sahen sie, wie die Tochter und der Mitschüler sich küssten.

Als der Junge flüchtete, soll der Vater des Mädchens ihn mit dem Auto verfolgt und sogar über den Fuß gefahren sein. Seine Frau soll er angewiesen haben, ihm den Schulranzen zu entreißen, um an dessen Personalien zu kommen. Der Junge konnte allerdings fliehen. Angeklagt war das nicht.

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Eltern sollen Tochter Ohrfeigen verpasst haben

Die Vorwürfe beschränkten sich im Verfahren auf Ohrfeigen, die die Eltern ihrer Tochter verpasst haben sollen. Sie sollen die Schule des Mädchens aufgesucht haben, um dort anhand von Klassenfotos an den Namen des Jungen zu kommen.

„Den bring‘ ich um“, soll der Vater geäußert haben. Später wollte er bei der Polizei auch noch Anzeige wegen Vergewaltigung stellen.

Lehrer mussten Eltern und Tochter in der Schule trennen. Während das Mädchen in einem Klassenraum weinte und meinte, der Vater wolle sie mit einem Fahrradschloss verprügeln, polterte der in einem anderen Raum: „Diese Hure schicke ich ins Bordell, die braucht nicht mehr nach Hause kommen.“

Mutter streitet ab und kommt ohne Strafe davon

Tatsächlich brachte eine Lehrerin (49) das Mädchen dann zum Jugendamt, außerdem wurde Anzeige bei der Polizei erstattet. Verteidiger Günter J. Teworte kritisiert, dass dem Mädchen durch die Beamten nicht erklärt worden sei, dass sie gegen die eigenen Eltern nicht aussagen müsste.

Als Zeugin vor Gericht schwieg das Mädchen dann auch, sodass das Verfahren gegen die Mutter eingestellt wurde. Der Vater fehlte beim Prozess, er war erkrankt. „Ich schlage meine Kinder nicht“, sagte die Angeklagte, Mutter von insgesamt sechs Kindern. Das Mädchen war kurz im Heim untergebracht, wollte dann aber wieder zu ihren Eltern zurück.