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Heftiger AufrufVor Konzert: Kölner hat genug – und stellt Forderung an Nachbarn

aushang

Das perfide Schreiben des anonymen Nachbarn.

von Markus Krücken (krue)

Köln – Der größte Lump im ganzen Land ...

Tatort Aachener Straße. Als Janning Trumann am Wochenende in den Hausflur spazierte, traute er seinen Augen kaum, als er sah, was da an der Wand hing.

Am Tag vor dem geplanten Konzert des Subway Jazz Orchestra im Innenhof hatte eine anonyme Person einen Aushang angebracht.

Da war, illustriert mit einer Trompete im Verbotsschild, zu lesen:

Hallo Nachbarn! Genug ist genug! Zum 3. Mal sollen wir Verständnis für Jazz im Innenhof zeigen? An einem Sonntag, der RUHETAG ist? Geschmack hin oder her – es muss nicht sein! Vor allem bei dem Wetter mit geschlossenen Fenstern?

Dazu wurde die Nummer des Ordnungsamts gestellt. Mit dem Hinweis: Wenn Ihr euch auch belästigt fühlt, könnt ihr direkt anrufen.

Wie dreist ist das denn?

EXPRESS fragte bei Janning Trumann nach, der Geschäftsführer des besagten Subway Jazz Orchestra ist: „Wer das war, wissen wir nicht. Wir haben dennoch ein erfolgreiches Konzert gefeiert. Auf den Aushang im Hausflur haben wir mit einem eigenen sachlich geantwortet. Es gab keine Rückmeldung. Es gab auch kein Ordnungsamt.“

jazzkonzert

Beim Konzert im Innenhof kam kein Ordnungsamt-Mitarbeiter vorbei.

Besonders trifft die Macher, dass sie die Konzerte umsichtig angekündigt und um Verständnis in der Corona-Krise geworben hatten. „Ich bin der Meinung, dass man immer kommunizieren sollte“, so Trumann. „Wir haben um Verständnis gebeten und haben eine Nummer angegeben: Ruft uns bitte an, wenn Ihr Fragen habt.“

Empörung im Netz ist groß

Die Art und Weise der Beschwerde, anonym zu Anrufen beim Ordnungsamt aufzufordern, sorgt auch im Netz für Empörung.

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Nachdem die Musiker den Aushang auf ihrer Seite öffentlich gemacht hatten, blieben die Reaktionen nicht aus. „Unglaublich! Schon traurig, was für feige und fiese Menschen es gibt“, schrieb eine Userin stellvertretend für viele.

Trumann: „Die Menschen greifen zum Telefon und beschweren sich, um einen Schuldigen zu haben. Wir waren im vorgeschriebenen Rahmen. Wir halten uns an die Richtlinien.“

Big Band spielt ab jetzt im Alten Wartesaal

Zumindest kann der Denunziant in Zukunft aufatmen. Denn im Innenhof wird es ab jetzt keine Konzerte mehr geben. Wenn auch nicht wegen ihm.

„Es wird bald Herbst und deshalb gehen wir mit der Big Band in den Wartesaal am Dom, weil dort genug Platz ist“, kündigt Trumann an.