Vor Corona-SessionStille statt Jubel: Das war Kölns skurrilste „PriPro” aller Zeiten

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Das neue Dreigestirn am Freitag (8. Januar) mit OB Henriette Reker und FK-Chef Christoph Kuckelkorn.

von Thomas Werner (tw)

Köln – Als designiertes Kölner Dreigestirn 2021 hat man es nicht leicht: Statt wie sonst bei der Prinzen-Proklamation von hunderten Jecken gefeiert zu werden, musste die „PriPro” wegen Corona diesmal still und leise passieren.

Prinzen-Proklamation in Köln 2021: Alles anders als sonst

Am Freitag (8. Januar) war es jetzt so weit: OB Henriette Reker (64) hat das neue Kölner Dreigestirn 2021, Prinz Sven I. (Sven Oleff), Bauer Gereon (Gereon Glasemacher) und Jungfrau Gerdemie (Dr. Björn Braun) offiziell proklamiert. Statt wie sonst im Gürzenich diesmal im Hotel „The Qvest” am Gereonskloster.

Nach mittlerweile 20 Jahren stellt das Traditionskorps Altstädter Köln 1922 eV wieder Prinz, Bauer und Jungfrau – und das gleich für zwei Sessionen in Folge. „Eine besondere Herausforderung, keine Frage“, so der frisch proklamierte Prinz Sven I., „aber wir sind uns dessen bewusst und sehen es als eine große Ehre an.”

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PriPro 2021: Auch das Kinderdreigestirn wurde proklamiert

Auch das Kölner Kinderdreigestirn wurde proklamiert. Erstmals wurde den „Kleinen” die Ehre zu Teil, am gleichen Tag und in den gleichen Räumlichkeiten wie das große Trifolium die Insignien zu erhalten.

Für Reker war es neben der PK zur Corona-Lage am Freitagmittag, von der sie sich wegen der Proklamation frühzeitig verabschiedete, einer ihrer ersten offiziellen Auftritte nach ihrer Thrombose-Erkrankung, wegen der sie den Jahreswechsel im Krankenhaus verbrachte.

Köln: Reker nennt Sessionsmotto eine „göttliche Fügung”

„In diesem Jahr könnte man es göttliche Fügung nennen, dass unser Sessionsmotto lautet: Nur zesamme sin mer Fastelovend – das trifft mitten ins Herz und war zu keiner Zeit wichtiger”, so Reker. Nur zusammen – das muss jeder und jedem klar sein – können wir gut durch die Pandemie kommen.“ 

Damit die „PriPro” trotz der Pandemie nicht komplett unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden muss, hat sich das Festkomitee etwas Besonderes überlegt: Es wird eine „PriPro op Jück“, eine Art Roadmovie. Das Dreigestirn 2021 begibt sich dabei auf eine filmische Reise kreuz und quer durch Köln. Mit dabei sind unter anderem Guido Cantz, Martin Schopps, Wilfried Schmickler und Brings.

PriPro 2021 wird zum Roadmovie und ist im WDR zu sehen

Wie soll der Film genau aussehen? „Die Story dreht sich um all das, was den Karneval abseits von Partystimmung ausmacht: die kleinen besinnlichen Momente”, erklärt FK-Chef Christoph Kuckelkorn.

Guido Cantz und Martin Schopps sind dabei laut seiner Ankündigung genauso nachdenklich-positiv, wie Brings mal die leiseren Töne spielt. Der eigentliche Proklamationsakt wird dabei nur ein Teil des Films sein, die anderen Szenen werden an verschiedenen Tagen und an unterschiedlichen Drehorten abgedreht.

WDR-Dreharbeiten unter strengen Hygienebedingungen

„Alles im sehr kleinen Kreis und unter den strengen Hygienebedingungen, wie aktuell auch eine Quizshow oder ein Beitrag für eine Nachrichtensendung gedreht wird”, so Kuckelkorn im Vorfeld.

Die Bilder, die vom WDR produziert werden, sind am 17. Januar um 20.15 Uhr in der Dokumentation „PriPro op Jück” zu sehen sein. Das Dreigestirn ist darüber hinaus im Dom zu Gast, um in einer Andacht zu beten. Diese Tradition soll auch in Corona-Zeiten erhalten bleiben.

PriPro 2021 in Köln: „Die Menschen vermissen Karneval als Stück Normalität”

Im Vorfeld hatte es Diskussionen gegeben, ob eine Proklamation im Vorfeld der Corona-Session überhaupt von Nöten sei. Davon aber ist Kuckelkorn überzeugt. „Wir spüren, dass viele Menschen den Karneval als ein kleines Stück Normalität vermissen – und zwar nicht die große Party, sondern die kleinen Momente für die kölsche Seele. Dem wollen wir Rechnung tragen.”

Ab sofort ist es dann auch die Aufgabe des neuen Dreigestirns, in schwierigen Zeiten zumindest ein bisschen Freude in die kölschen Herzen zu bringen. (tw)