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„Viele Idioten dabei"Nanu, Nana? Kölns Party-Promi auf Anti-Corona-Demos unterwegs

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Nana Domena auf der Corona-Demo in Stuttgart am 16.Mai.

Köln – Nanu, Nana? Wenn er nicht rennt, dann radelt er. Wenn er nicht radelt, dann redet er. Ununterbrochen, am liebsten vor Kameras auf Roten Teppichen wie bei der Lambertz-Monday-Night (hier mehr lesen): Kölns schrillster und hyperaktiver Party- und Internet-Moderator, Nana Domena.

Jetzt hat sich der 38-Jährige eine zweifelhafte Bühne gesucht, um den Leuten gute Laune zu machen – und um mit ihnen ins Gespräch zu kommen: Anti-Corona-Demonstrationen. Wie bitte?

Dort, wo sich Verschwörungstheoretiker, Impfgegner, Rechts- und Linksextreme tummeln und die Abstands- und Maskenpflicht kaum eingehalten wird?

Alles zum Thema Corona

Wo die Corona-Maßnahmen der Regierung von einigen als „Diktatur“ beklagt, die Medien als „Gehirnwäsche“ oder „Lügenpresse" verunglimpft werden und der Holocaust geleugnet wird?

Wo sogar manche Demonstranten in Verkleidungen erscheinen, die an die Nazi-Schreckensherrschaft erinnern sollen (hier lesen Sie mehr)? Wo es immer wieder zu Zwischenfällen und Polizei- und Staatsschutzeinsätzen kommt?

Was macht der jecke Kölner da? Will er die Corona-Skeptiker verstehen? Oder sie in ihrer teilweise irren Wut quasi als Motivationsspritze unterstützen?

„Natürlich sind auf den Demonstrationen viele Idioten dabei, die kein Mensch braucht“, betont Nana. Mit denen wolle er nichts zu tun haben. „Aber etwa 80 Prozent der Besucher sind friedlich und freundlich. Sie treten einfach nur dafür ein, dass sie ihre Meinung sagen und den Mund aufmachen können. Dass sie eben mit allen Corona-Maßnahmen nicht einverstanden sind. Sie freuen sich, nach den langen Wochen, wo sie zuhause isoliert waren, sich wieder frei bewegen zu können.“

Anti-Corona-Demos in Köln: Nana pocht auf Meinungsfreiheit

Mit diesen Menschen wolle er ins Gespräch kommen. Nana Domena war auf Demos in Köln und redete in Stuttgart Mitte Mai auf der bisher größten Demonstration gegen die Auflagen in der Corona-Pandemie vor 5000 Menschen zum Thema Freiheit.

Doch neben seinem Thema, dass man das Virus ernst nehmen soll, sich aber nicht einsperren lassen solle, spielte er bei seinem Auftritt auch den kostenlosen Animateur: Die Massen, darunter Familien mit Kindern, tanzten mit ihm und klatschten, setzten sich auf den Boden, sprangen wieder in die Luft.

Wo bleibt da die kritische Auseinandersetzung? „Natürlich fühle ich mich auch eingeengt und von der Regierung etwas veräppelt. Und das tue ich auch kund. Erst sollte man keine Masken tragen, jetzt muss man sie tragen. Und keiner achtet darauf, ob diese Masken auch gewaschen und desinfiziert oder schmutzig und ansteckend sind. Hauptsache, man hat irgendetwas vor dem Mund“, meint der Kölner.

Demonstrationen gegen Corona-Auflagen gehen weiter

„Ebenso durfte im Grüngürtel kein Basketball gespielt werden - und jetzt ist der Platz voll von Menschen ohne Maske. Und offenbar ist das okay. Das verstehe ich nicht. Und vielen geht es wohl auch so.“ Er spricht von einem „Ping-Pong-Spiel der Regierung mit den Menschen – das sehe ich kritisch. Und das wird man wohl mal sagen dürfen.“ 

Er sehe „natürlich eine Gefahr, dass sich viele Menschen von den Verschwörungstheoretikern anstecken lassen. Aber ich glaube, dass die Mehrheit mit denen nichts zu tun haben will und nicht so dumm ist, das alles zu glauben.“ Die Leute seien wie er lieber an den ,good vibes', also den guten Stimmungen interessiert."

Am Wochenende stehen wieder Demos an, etwa am Samstag in München. Nana Domena ist sicher wieder mit von der Partie.