„Meine Pflicht, das ehrlich zu sagen”Video: Reker mit Corona-Botschaft an alle Kölner

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Oberbürgermeisterin Henriette Reker wandte sich am Montag (2. November) zum Start des Teil-Lockdowns mit einer Video-Botschaft an alle Kölner. Das Foto wurde auf der Pressekonferenz am 16. Oktober 2020 aufgenommen.

von Thomas Werner (tw)

Köln – Die Corona-Pandemie, und speziell der Teil-Lockdown, der seit Montag (2. November) gilt, verlangt Deutschland und der Welt viel ab. Deswegen haben nicht nur Bundeskanzlerin Angela Merkel und Gesundheitsminister Jens Spahn, sondern auch Politiker auf kommunaler Ebene Kritik für die Entscheidung zu härteren Einschränkungen abbekommen.

Video: Henriette Reker nimmt Stellung zur Corona-Lage in Köln

In Köln hat sich Oberbürgermeisterin Henriette Reker zum Start des „Lockdown light” am Montag mit einer Video-Botschaft an die Menschen gewendet. Die 63-Jährige zeigt Verständnis für die Sorgen und die Nöte der betroffenen Menschen, bekräftigt aber auch die aus ihrer Sicht richtigen Entscheidungen.

„Das erneute Herunterfahren des gesellschaftlichen Lebens in Kultur, Gastronomie, Sport und Freizeit schmerzt. Und mich macht es betroffen, dass es erneut Branchen hart trifft, die in den vergangenen Monaten alles daran gesetzt haben, um uns ein sicheres Angebot in Krisenzeiten zu machen. Und doch halte ich das entschlossene Vorgehen für notwendig”, so Reker in dem Video, das seit 19 Uhr auf den Social-Media-Kanälen der Stadt Köln zu sehen ist.

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Corona: Reker will nicht nur schwarzmalen, sondern auch Mut machen

Doch die OB will nicht nur schwarzmalen, sondern betont auch die (möglichen) positiven Auswirkungen, die diszipliniertes Verhalten bis Ende November nach sich ziehen würden.  „Wenn wir gemeinsam die geltenden Regeln strikt befolgen, können wir die Gesundheit – im Zweifel sogar das Leben – von uns oder unseren Mitmenschen retten!”

Viele Menschen hätten Ängste und Sorgen, betont Reker. Eine große Ungewissheit ist auch für die Oberbürgermeisterin nicht von der Hand zu weisen. „Als Ihre Oberbürgermeisterin wäre mir nichts lieber, darauf einfache Antworten zu geben. Doch ich halte es für meine Pflicht, Ihnen ehrlich zu sagen: Wir werden in vielen Bereichen Ungewissheit aushalten müssen.”

Reker will sich für Entlastungen von Krankenhäusern und mehr Hilfen einsetzen

Um die Corona-Situation in den Griff zu bekommen, setze sie sich „auf allen politischen Ebenen stark für Entlastungen unserer Krankenhäuser sowie für zusätzlichen Hilfen für besonders betroffene Branchen.” Auch die Nachverfolgung von Infektionsketten soll wieder verbessert werden, unter anderem durch mehr Personal.

Aber: Für die Zeit nach November hat Reker (vorerst) keine guten Nachrichten: „Ich kann momentan leider keine Entwarnung in Aussicht stellen. Aktuell rechnen wir mit einem weiteren Anstieg der Zahlen und mit Einschränkungen über die kommenden vier Wochen hinaus.”

Reker: „Kölner haben seit 2000 Jahren Krisen gemeistert”

Darum sei es umso wichtiger, sich solidarisch zu zeigen und gemeinsam das Problem in den Griff zu bekommen. „Wir Kölnerinnen und Kölner haben seit 2000 Jahren Krisen gemeistert – geschlossen, solidarisch und mit der nötigen Zuversicht. Mit diesen Werten werden wir auch die Corona-Pandemie bewältigen”, so Reker. (tw)