Video aufgetauchtHass-Attacke in Köln: RTL entschuldigt sich für eigenes Team

Symbol_RTL

Ein Kamera-Team von RTL, hier ein Foto des Standorts Köln aus 2011, wurde von Angreifern attackiert.

von Thomas Werner (tw)

Köln – Die Nachricht ist eingeschlagen wie eine Bombe! Am Dienstag (7. Juli) ist ein Team des Kölner Senders RTL bei Dreharbeiten in Köln-Ostheim attackiert worden. Die Tat soll laut Ermittlungen der Polizei im Zusammenhang mit der Großrazzia bei einer Protz-Familie aus dem ehemaligen Jugoslawien in Ostheim vor wenigen Wochen stehen (hier lesen Sie mehr). 

Attacke auf RTL-Team in Ostheim: Video zur Tat aufgetaucht

Gegen 14 Uhr soll ein grauer Daimler den Van des RTL-Teams zunächst auf der Rastatter Straße am Wegfahren gehindert haben. Eine 28 Jahre alte Frau sowie ein 25 Jahre alter Mann sollen ausgestiegen sein und das Fahrzeug des Senders mit Schlägen und Tritten beschädigt haben. Die Täter sind nach Erkenntnissen von Polizei und Staatsanwaltschaft dem Umfeld der bei der Razzia verhafteten Personen zuzuordnen.

Doch während im Hintergrund weiter ermittelt wird, gibt es jetzt neue Entwicklungen. Und für die muss sich sogar RTL selbst öffentlich entschuldigen!

Alles zum Thema Polizeimeldungen

RTL-Team wird in Köln-Ostheim von Angreifern umstellt

Denn: Im Netz ist mittlerweile ein Video der Tat aufgetaucht, aus dem Van des RTL-Teams aufgenommen! Zu sehen ist, wie das Team von einigen Personen umstellt wird, ein Mercedes hatte den Weg versperrt und die Weiterfahrt verhindert. Ein Mann attackiert mehrfach den Bus, tritt und schlägt aggressiv dagegen!

Doch nicht nur das: Alles, was die Insassen des Vans sagen, ist deutlich zu hören. Und das sorgt jetzt für Aufsehen! Denn im Video ist deutlich zu hören, wie die Angreifer mehrfach als „Zigeuner” und „Drecksviecher” bezeichnet werden. In den sozialen Netzwerken gibt es dafür – neben bedenkenswert viel Zuspruch – auch Kritik.

RTL-Team in Köln attackiert: Sender entschuldigt sich für Wortwahl

RTL stellt klar, dass die Beleidigungen von einem Insassen kamen, der nicht Teil des Teams ist: „Ein Szene-Aussteiger, der für die Filmaufnahmen ebenfalls im Auto des Drehteams sitzt, ist dabei zu hören, wie er pauschal herabwürdigende Aussagen gegenüber der Minderheit der Sinti und Roma macht. Diese Äußerungen sind inakzeptabel, die Redaktion distanziert sich aufs Schärfste davon und drückt ihr tiefes Bedauern aus”, heißt es in einem Statement.

Hier lesen Sie mehr: Carolin Kebekus rappt und legt sich schon wieder mit der Kirche an

Ebenfalls im Kreuzfeuer der Kritik ist die Aussage einer RTL-Mitarbeiterin, die im Video ebenfalls eindeutig zu vernehmen ist. Während des Videos (ca. sieben Minuten lang) wählt das Team mehrfach den Notruf der Polizei, wartet aus eigener Sicht aber zu lange auf das Eintreffen der Beamten. Schließlich fragt eine Mitarbeiterin: „Wo bleiben die Scheiß-Bullen, ey?”.

RTL-Mitarbeiterin: „Wo bleiben die Scheiß-Bullen, ey?”

RTL spricht von einem „despektierlichen Ausdruck in Bezug auf Polizeibeamte”, verweist aber ebenfalls auf die „aufgeladene Situation, in der ein Mann gerade den linken Seitenspiegel des Fahrzeugs abgetreten hat, zwei Notrufe abgesetzt wurden und immer mehr Personen aus dem Umfeld des Clans auf das Auto zugehen.”

Aber: „Selbst dies rechtfertigt nicht das verwendete Vokabular, weswegen die Redaktion und das Team selber die Polizei ausdrücklich um Entschuldigung bitten”, heißt es in dem RTL-Statement weiter. (tw)