Ups, nur 80 Euro GehaltWas für eine Panne: Gehalts-Chaos am Köln-Bonner Flughafen

Neuer Inhalt (1)

Allein am Köln-Bonner Flughafen beschäftigt UPS rund 2500 Mitarbeiter.

von Ayhan Demirci (ade)

  • Allein am Airport sind 2500 Mitarbeiter betroffen.
  • Großer Ärger im internen Chat des Paket-Riesen.
  • „Es geht drunter und drüber“.

Köln – Beim Paketdienst UPS ist es seit einer zentralen Softwareumstellung in der Deutschland-Zentrale zu massiven Problemen bei der Lohnabrechnung gekommen. Tausende Angestellte und Mitarbeiter sind davon betroffen. Allein am Flughafen Köln/Bonn beschäftigt das Unternehmen 2500 Mitarbeiter.

Der Kölner Standort ist das Drehkreuz Europas für das weltweit operierende Unternehmen, für das insgesamt 440.000 Mitarbeiter tätig sind. Durch die internen System-Probleme kam es zu unzähligen falschen, meist zu niedrigen Gehaltszahlungen.

Auf Anfrage teilte ein UPS-Sprecher mit, es sei „nichts Außergewöhnliches, dass es bei der Implementierung einer neuen und umfangreichen Software bisweilen zu unvorhergesehenen technischen Schwierigkeiten, oder wie in unserem Falle, in der Folge zu fehlerhaften Abrechnungen kommen kann. Wir bedauern dies sehr.“ Es seien Angestellte sowie auch gewerbliche Mitarbeiter betroffen.

Alles zum Thema Flughafen Köln/Bonn

Mittlerweile habe man das Problem unter Kontrolle. Nach 25 Jahren hatte das Unternehmen am 1.Mai 2018 ein neues Abrechnungs- und Zeiterfassungssystem eingeführt.

UPS will Chaos schnellstmöglich beseitigen

Betroffene Mitarbeiter sprechen von einem großen Chaos, das mit der Umstellung ausbrach. So gibt es Kollegen, die für einen ganzen Monat Vollzeit-Arbeit 80 Euro überwiesen bekamen. Andere einfache Angestellte wiederum hatten plötzlich ein Monatsgehalt von 7000 Euro auf dem Konto.

In einem internen Chat beklagen sich die Mitarbeiter mannigfach darüber, dass es drunter und drüber geht. Sie benennen ausstehende Abrechnungen („wann kommt die endlich?“, „weiß jemand, wann wir Geld überwiesen bekommen?“), fehlerhafte Urlaubsgeldzahlungen („Habe immer noch nix“) und eigene Zahlungsprobleme, die aus den Vorgängen resultieren: „Ich habe Familie, und muss auch meine Rechnungen bezahlen.“

EXPRESS konnte einen langjährigen Mitarbeiter des Unternehmens sprechen, der auch Betroffener der Softwarepanne ist: „Dass so ein riesiges Unternehmen es über Monate nicht geschafft hat, die Löhne korrekt auszuzahlen, das ist schon ein Ding.“ Bei ihm seien die fehlenden Gelder mittlerweile ausgeglichen worden.

Gegenüber EXPRESS teilte UPS mit: „Wir können versichern, dass die wenigen noch offenen Differenzen vollständig korrigiert und beglichen werden. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten das ihnen zustehende Entgelt.“

Software bietet Vorteile

UPS (United Parcel Service) ist ein milliardenschweres US-Unternehmen und gehört zu den größten Logistikfirmen der Welt. Charakteristisch sind die braunen Lieferfahrzeuge. Die Deutschland-Zentrale befindet sich in Neuss.

Trotz der weitreichenden Panne bedeute die vollzogene Umstellung einen Fortschritt, so das Unternehmen: „Wie von uns erwartet, bringt uns die neue Software bereits einen höheren Qualitätsstandard, als dies mit der alten je möglich war.“