Unter weißen Klinkern verstecktDas Geheimnis um Haus 126 in der Severinstraße

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In dem Haus mit der Nummer 126 hatte die Familie Bluhme 122 Jahre lang eine Zoohandlung.

von Tobias Schrader (tsc)

Köln – Sie waren nach dem Krieg die einfachste und billigste Lösung, um Köln wieder „aufzuhübschen“: lackierte Klinker. Was wir heute schrecklich finden, war in den 50er-Jahren „State of the Art.“

An vielen Häusern wurden damit die alten Stuck-Fassaden überbaut. Das alte Köln verschwand aus dem Stadtbild.

So geschehen auch in der Severinstraße. In dem Haus mit der Nummer 126 hatte die Familie Bluhme bis Herbst 2015 ganze 122 Jahre lang eine Zoohandlung.

Doch seit zweieinhalb Jahren steht das Haus leer und wird nun renoviert. Neben der Tür schlugen die Bauarbeiter ein schmales Stück von den Klinkern ab – und da ist es wieder, das alte Köln.

Zum Vorschein kam eine historische Stuck-Fassade, die im Laufe der Baumaßnahmen komplett freigelegt werden soll. Der Bauherr geht jedoch nicht davon aus, dass sie noch vollständig erhalten ist.

Oberer Teil wurde wohl zerstört

Vor allen Dingen im oberen Teil sei mit Fliesen einiges verschandelt worden. Zudem glaubt er, dass ein Teil der Fassade entweder beim Wiederaufbau kaputt gemacht oder beim Krieg zerstört wurde.

Aber zumindest der Teil um das Schaufenster ist wohl komplett und soll der Severinstraße ein Stück ihres alten Glanzes wiedergeben.

Mitte Ende April wird das, was von der Fassade erhalten blieb, wohl vollständig freigelegt sein. Dann wird sich zeigen, wie viel Schaden der Krieg an dem Haus angerichtet hat.

(exfo)