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UnglaublichKölner (†84) stirbt: Sein Tod wird für Kumpel per Zufall zur großen Hilfe

FriedrichPollmann

Friedrich Pollmann auf seinem Balkon seiner Wohnung in Köln-Riehl. Er verstarb am 2. Januar 2021.

von Adnan Akyüz (aa)

Köln – Gänsehautmoment in Köln: Nach eineinhalb Jahren in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen ist der Kölner Walid Zine (37) am Mittwoch (27. Januar) in seine neue Wohnung am Rochusplatz eingezogen. Nach einem septischen Multiorganversagen mussten ihm beide Beine und die linke Hand amputiert werden. Doch dem Kölner Hartz-IV-Empfänger fehlte die komplette Einrichtung.

  • Kölner Walid Zine mussten beide Beine und eine Hand amputiert werden.
  • Kölner Wohnungsgesellschaft GAG vermittelt barrierefreie Wohnung für Walid Zine.
  • Zufall: Walid erhält Hilfe nach dem Tod eines Bekannten.

„Den kenne ich doch“, sagte Walid Zine als er das Foto von Friedrich Pollmann (†84) gesehen hatte. Das Foto zeigte ihm ein Sohn des am 2. Januar verstorbenen Kölners in dessen Wohnung in Riehl.

Dazu kam es so: Den EXPRESS-Bericht über die GAG, die Walid Zine eine barrierefreie Wohnung gegeben hatte, sah auch die Schwiegertochter von Friedrich Pollmann. Da die Wohnung des Kölners nach seinem Tod aufgelöst werden musste, sah die Familie so eine Möglichkeit, Walid zu helfen.

Köln: Friedrich Pollmann und Walid kannten sich

EXPRESS vermittelte den Kontakt zu der Familie. Doch bis dahin wusste niemand, dass sich Friedrich Pollmann und Walid Zine kannten. Erst in der Wohnung erkannte Walid den Verstorbenen auf dem Foto wieder.

Woher sie sich kannten? Walid erzählt: „Aus dem St. Vincenz Krankenhaus. Da haben wir im Hof oft bei einer Zigarette geplaudert. Herr Pollmann war sehr nett und hatte großes Mitgefühl mit mir, hat mich mit seiner Art immer aufgebaut. Ich bin überwältigt, dass ich jetzt die Sachen aus seiner Wohnung bekommen habe. An so einen Zufall hätte ich nie im Leben gedacht.“ Er hat viele Küchenutensilien, ein Bett und einige andere Sachen aus seiner Wohnung bekommen.

Walid: Erzbistum Köln übernimmt Kosten für neue Küche

Ein anderer EXPRESS-Leser hatte Walid mit einem Anhänger bei dem Transport geholfen. Walid hat jetzt auch dank der Stiftung des Erzbistums Köln eine neue Küche für seine Wohnung, deren Kosten von der Kirche übernommen wurden.

„Ich bin für die unbürokratische und schnelle Hilfe sehr dankbar. Das hat mich sehr glücklich gemacht, dass ich jetzt auch eine Küche habe. Jetzt geht es für mich endlich so richtig voran“, freut sich Walid.

Es war aber auch für die Söhne des Verstorbenen eine große Überraschung. Einer von ihnen sagte dem EXPRESS: „Es war ein netter, menschlicher Zufall, der die Sache insgesamt schöner macht. Das passt auch zu unserem Vater. Er war ein sehr hilfsbereiter Mensch, hat auch da geholfen, wo andere vielleicht weggeschaut hätten. Das rührt auch daher, dass er zur Nachkriegsgeneration gehört und viel entbehren musste.“ Daher passe es jetzt, so wie es gekommen sei.

Die Familie hat auch Kleidung, Verbandsmaterial und Hygieneartikel an das Johanneshaus an der Annostraße gespendet. Dort bekommen Obdachlose Essen, einen Schlafplatz und können duschen. 

Kölner Friedrich Pollmann war „Beamter mit Leib und Seele“

Friedrich Pollmann habe ein erfülltes Leben in Köln gehabt, wo er seit den 1960er Jahre lebte. Ein Sohn erzählt: „Mein Vater hat bis zu seiner Pension im Innenministerium gearbeitet. Er war Beamter mit Leib und Seele. Er war ein überzeugter Staatsbürger und Diener am Staate.“

So ist die Familie jetzt froh, dass mit den Sachen des Verstorbenen jemandem geholfen werden konnte. Und das ausgerechnet jemandem, den er gekannt hat. Einer der Söhne sagt treffend: „Es hat so sein sollen.“