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Unfallflucht in KölnKonrad Adenauer angefahren und verletzt

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Konrad Adenauer blickt von der Mittelstraße in die Apostelnstraße.

Köln – Er ist ein alter, betagter Herr, immerhin schon 143 Jahre alt, er trägt einen dicken Mantel und und hält seinen Hut lässig in der rechten Hand: Konrad Adenauer.

Doch nun ist dem ersten Kanzler der Bundesrepublik Deutschland, der schon zu Kaisers Zeiten Kölns Oberbürgermeister war, ein Unglück geschehen: Konrad Adenauer wurde angefahren. Und der miese Unfallfahrer ist einfach vom Tatort abgehauen – Unfallflucht.

Konrad Adenauer an der Apostelnkirche in Köln angefahren

Geschehen ist dies an der Apostelnkirche, quasi an der Kreuzung Apostelnstraße und Mittelstraße. Adenauer hält sich dort regelmäßig auf. Gemeldet wurde die Tat am Samstag. Sofort raste die Polizei zum Unfallort.

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„Um 13.10 Uhr wurde am Samstag, den 12. Oktober 2019, der Einsatz eröffnet“, bestätigt ein Polizeisprecher den Einsatz. „Es wurde eine Strafanzeige gegen Unbekannt wegen Verkehrsunfallflucht gefertigt.“ Die Polizei spricht von Verletzungen, die der Alt-Kanzler an beiden Ellbogen erlitten habe.

Statue von Konrad Adenauer in Köln: Marktbeschicker traf ihn zweimal

Eine Zeugin beschreibt gegenüber EXPRESS, wie es passiert sei: „Ein Marktbeschicker ist rückwärts gegen Herrn Adenauer gefahren. Der stand dann bedenklich schief. Darauf aufmerksam gemacht, ist der Mann einfach von der anderen Seite nochmal gegen Herrn Adenauer gefahren. Seitdem steht er zwar nicht mehr ganz so schief, aber gerade steht er auch nicht!“

Konrad Adenauer in Köln: Fingerbreiter Spalt zwischen Sohle und Sockel

Und tatsächlich kann man erkennen, dass der linke Fuß von Konrad Adenauer nicht mehr auf festem Boden steht, ein fingerbreiter Spalt befindet sich zwischen Sohle und Sockel.

Mutmaßlich wurde durch das zweimalige Dagegenfahren die Verankerung Konrad Adenauers gelockert.

Bronzeplastik von Konrad Adenauer steht seit 1995 an der Apostelnkirche

Die Bronzeplastik ist 2,30 Meter hoch und ohne Sockel 400 kg schwer. Sie kostete 500.000 D-Mark und wurde über die Spendentätigkeit des 1987 gegründeten „Komitees zur Errichtung des Adenauer-Denkmals am Neumarkt in Köln“ finanziert.

Der Künstler, dem das Komitee den Auftrag vergeben wollte, verstarb, noch bevor er den Auftrag erhielt. Den Auftrag erhielt danach Karl Wimmer aus München, der 1991 mit der Gestaltung des Kunstwerkes begann und im gleichen Jahr verstarb. Die Statue ohne Kopf vollendete sein Schüler Gerd Weiland. Das Denkmal wurde am 1. Juli 1995 eingeweiht, sogar der fünfte Nachfolger Adenauers, Bundeskanzler Helmut Kohl, kam zur Einweihung.

Das zeigt, wie stur Konrad Adenauer ist, er überlebt sie alle. Er ist ja auch nicht umgefallen, er steht nur ein bisschen schief. Reife Leistung, mit 143 Jahren ...

Konrad Adenauer: „Das Denkmal gehört der Stadt“

Konrad Adenauers Enkel Konrad Adenauer war Mitglied des Denkmal-Komitees. „Das Denkmal ist in das Eigentum der Stadt übergegangen. Wir haben es ihr geschenkt“, sagt er dem EXPRESS bestürzt über die Beschädigung der Statue. „Es gibt einfach keinen Respekt mehr“, zürnt Konrad Adenauer.

„Das Denkmal gehört der Stadt“, bestätigt Stadtsprecherin Sabine Wotzlaw. „Wir warten die Anzeige der Polizei ab, schalten das Rechts- und Versicherungsamt ein und die Kollegen prüfen, ob und von wem wir den Schaden zurückerstattet bekommen könnten. In dieser der Zeit werden bereits Restauratoren beauftragt, die das Denkmal sanieren.“