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Nach Horror-Unfall in KölnExperten prüfen: War es Pfusch am Bau?

A3_Unfall_dpa

Bereits unmittelbar nach dem Unfall, bei dem eine große Betonplatte einer Lärmschutzwand auf der Autobahn 3 bei Köln-Dellbrück auf einen Pkw stürzte und die Fahrerin Frau (†66) tötete, wurde nach der Ursache gesucht.

von Oliver Meyer (mey)

Köln – Eine 66-jährige Kölnerin ist tot. In ihrem Auto während der Fahrt auf der A3 bei Köln-Dellbrück von einer Betonplatte einer Lärmschutzwand erschlagen. Auch am Tag danach herrscht Fassungslosigkeit über den tragischen Unfall.

Bereits am Freitag (13. Nobember 2020) suchten Sachverständige, Kripo-Beamte der Abteilung für Todesermittlung und Baustatiker von Straßen NRW am Unfallort auf der A 3 nach einer möglichen Ursache für den Horror-Unfall. Dabei schauten sich die Gutachter vor allem die Befestigung der Lärmschutzplatten an. War da Pfusch am Bau im Spiel?

Die Experten ließen die umgestürzte Platte mit einem Tieflader sicherstellen und werden nun prüfen, ob die Normen und Vorschriften zur Montage der Lärmschutzplatten 2007 eingehalten wurden.

A3_Unfall_dpa

Bereits unmittelbar nach dem Unfall, bei dem eine große Betonplatte einer Lärmschutzwand auf der Autobahn 3 bei Köln-Dellbrück auf einen Pkw stürzte und die Fahrerin Frau (†66) tötete, wurde nach der Ursache gesucht.

Fragen, die zu dem Unfall bei Köln-Dellbrück geklärt werden müssen:

  • Wurde die vorgeschrieben Menge an Dübeln bei der Montage verwendet?
  • Hatten sie die richtige Größe und waren die Bohrlöcher in Breite und Tiefe so gesetzt, dass die Dübel auch Halt hatten?
  • Waren die Metallhalter an der Stirnseite stark genug, um die Sogwirkung auszuhalten die entsteht, wenn ein Fahrzeug vorbeifährt und für heftige Luft-Verwirbelungen auslöst?

All diese Fragen werden erst in einigen Wochen geklärt sein, wenn ein Gutachten vorliegt.

Lärmschutzwand auf der A3 bei Köln-Dellbrück aus dem Jahr 2007

Die Lärmschutzwände an der A 3 stammen laut Straßen NRW von ungefähr 2007, seien also noch nicht so alt. „Wir haben sofort damit begonnen, in dem gesperrten Bereich der A 3 die Platten im Rahmen einer Sonderprüfung zu untersuchen. Natürlich wollen wir wissen, ob nur diese eine Platte lose war, warum ausgerechnet sie sich löste, und ob weitere Platten eine Gefahr darstellen könnten“, erklärte Jochen Müller, Sprecher von Straßen NRW. „Allerdings dauert es, bis wir dazu Ergebnisse vorliegen haben.“

A3 in Köln: Rechte Fahrspuren bleiben gesperrt, Staus drohen

Nach dem Horror-Unfall werden jetzt erst einmal auf diesem Streckenabschnitt der A 3 in beiden Fahrtrichtungen jeweils zwei Spuren gesperrt, um eine weitere Gefährdung auszuschließen. „Niemand muss Bedenken haben, an der Stelle über die Autobahn zu fahren, weil die rechten Fahrspuren ja gesperrt sind.“, so Jochen Müller weiter.

A3Unfall_Dellbrück

Die 66-jährige Fahrerin des Kleinwagens hatte keine Chance. Eine große Betonplatte einer Lärmschutzwand hatte sich auf der A3 bei Köln-Dellbrück gelöst und war auf ihren Wagen gestürzt.

Die Folge: Es drohen lange Staus, denn die A 3 zwischen dem Kreuz Köln-Ost und Leverkusen ist mit über 150.000 Fahrzeugen täglich die meistbefahrene Autobahn in Deutschland. Wie lange die Sperrung der Fahrspuren dauern wird, konnte Straßen NRW noch nicht sagen.

Wie EXPRESS erfuhr, prüften die Gutachter Freitagnachmittag auch, ob Schwingungen die Platte lösten. Sie könnten dadurch entstehen, dass dort Bahnen der KVB-Linien 3, 13 und 18 eine Brücke überqueren. Sie durften Freitag nur noch in Schrittgeschwindigkeit dort fahren.

Tausende an NRW-Autobahnen: Jede Lärmschutzplatte wiegt fünf Tonnen

  • Fünf Tonnen wiegt eine Lärmschutzplatte.
  • Sie sind aus Beton gegossen und mit offenporigen Stegen aus Asphaltguss versehen, die die Aufgabe haben, die Lärm-Emissionen zu senken.
  • Bis zu 20 Dezibel können diese Platten schlucken.
  • Die Platten sind mit sechs Schwerlastdübeln und einer Metallhalterung auf einer feststehenden Betonwand befestigt.
  • Inzwischen bietet die Industrie mehr als 60 verschiedene Lärmschutzsysteme an.
  • Betonwände gelten als sehr langlebig.

Wie viele Tausend Platten es sind, die an Teilabschnitten in NRW verbaut wurden, konnte Straßen.NRW Freitag nicht abschließend sagen.