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Umwelt-Freunde geschocktUnglaublich: Auf dieser Fläche steht bald eine Kölner Schule

Die Freifläche für das Ausweichquartier des Dreikönigsgymnasiums.

Die Freifläche für das Ausweichquartier des Dreikönigsgymnasiums.

Köln – Mit einer umstrittenen Entscheidung hat der Landschaftsbeirat auf die dringend notwendige Sanierung des Kölner Dreikönigsgymnasiums (DKG) reagiert. 

Denn der Landschaftsbeirat hat grünes Licht für ein Ausweichquartier für die marode Schule gegeben. Die Schul- und die Bauverwaltung benötigen 12.000 Quadratmeter einer Grünfläche nördlich des Blücherparks, um eine provisorische Containerschule zu errichten.

Der Beirat stimmte zu – aber mit „Bauschmerzen“ und „einem eindeutigen Signal, dass es so nicht geht“, wie es der Vorsitzende des Gremiums, Harald von der Stein, im „Kölner Stadt-Anzeiger" ausdrückte. Der Beschluss solle der Verwaltung „wehtun“. Sie muss einen „Interimspark“ in Weidenpesch einrichten, solange das Gelände in Bilderstöckchen für die Schulauslagerung gebraucht wird.

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Köln: Dreikönigsgymnasium in doppelter Hinsicht schlechtes Beispiel

Kölns ältestes Gymnasium ist in den vergangenen Jahren zum Sinnbild für alle Versäumnisse der Stadt beim Schulbau geworden. Nun wird es auch zum Anschauungsobjekt für die Debatte um die Frage, wie die wachsende Stadt mit ihren Grün- und Freiflächen umgehen soll. In Bilderstöckchen geht für vier bis fünf Jahre ein Stück Park verloren.

Für die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung gab es keine bessere Alternative mehr, nachdem ihnen die Bezirksregierung einen provisorischen Bau an der Schmiedegasse in Weidenpesch wegen eines fehlenden Bebauungsplans verboten hatte.

„Verwaltungsversagen“

„Vergleichsweise entsetzt“ sei er über die Verwaltungsvorlage gewesen, sagte Beiratsvorsitzende von der Stein. Er sprach von „Verwaltungsversagen“, empfahl den Mitgliedern des Gremiums dann aber doch die Zustimmung, die mit nur einer Gegenstimme erfolgte. Im Landschaftsbeirat – mit vollem Namen heißt das Gremium „Naturschutzbeirat bei der Unteren Landschaftsbehörde“ – sitzen die Wächter über den Landschafts- und Naturschutz in der Stadt.

Umweltverbände, Landwirte, Waldbauern, Imker oder Jäger entsenden ihre Vertreter. Wenn Vorschriften der Naturschutzgesetze außer Kraft gesetzt werden sollen, sind sie das mächtigste Beschlussorgan. Ohne sie geht es nicht.

Kölns Baudezernent Markus Greitemann als Diplomat gefordert

Kölns Baudezernent, Markus Greitemann, der zur Zeit auch kommissarischer Schuldezernent ist, hatte die Debatte mit den strengen Aufsehern übers städtische Grün gut vorbereitet. Er kam als Streiter für Fortschritte beim Schulbau – und vor allem als Diplomat, der versicherte, dass der Verwaltung „Umweltbelange sehr wichtig“ bleiben.

Der Beirat wollte ihm das Versprechen abringen, dass dieses Bauprojekt ein einmaliger Fall bleibe. Mehr als die Zusage, stets zu versuchen, solche Eingriffe ins städtische Grün möglichst zu verhindern, bekam er von Greitemann aber nicht. „Wir untersuchen etliche Standorte für andere Interimslösungen für den Schulbau. Es kann sein, dass ich noch mal mit so einer Fläche um die Ecke komme.“

(red)