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27-Jähriger eskaliertFC-Spiel: Ultra verprügelt anderen Fan und richtet ihn übel zu

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Mit diesen Bildern fahndete die Polizei nach dem Stadion-Schläger.

Köln – Die Stimmung war emotional in der Südkurve des Rheinenergie-Stadions, als der 1. FC Köln im Mai vergangenen Jahres sein letztes Heimspiel gegen den FC Bayern München absolvierte. Die Geißböcke verloren die Partie des 33. Spieltags mit 1:3, abgestiegen war der Verein ohnehin schon längst. Und dann gerieten auch noch die FC-Fans untereinander in Streit, was nun zum einem Strafprozess wegen vorsätzlicher Körperverletzung vor dem Kölner Amtsgericht führte.

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Die Spieler des 1. FC Köln nach dem letzten Heimspiel gegen den FC Bayern am 5. Mai 2018.

1. FC Köln: Prügel im Rheinenergie-Stadion 

Laut Anklage der Kölner Staatsanwaltschaft hatte ein 27-jähriger Dachdeckerhelfer, der dem Umfeld der Ultra-Szene des 1. FC Köln zugeordnet wurde, nach der Partie auf einen Mann eingeschlagen, ihm mit gezielten Ohrfeigen eine Perforierung des Trommelfells beigebracht. Der 44-jährige Feuerwehrmann aus dem Landkreis Vulkaneifel war drei Wochen arbeitsunfähig, kann seit dem Vorfall im Einsatz keine Tauchgänge mehr machen und hat ein Rauschen und Piepen auf dem Ohr. 

„Wir haben gegen den Vorstand gesungen und geschrien“, erklärte der Angeklagte der Vorsitzenden Richterin in Saal 22 des Kölner Justizgebäudes; was dem 44-Jährigen nicht gefallen habe. Er sei von dem Mann zurechtgewiesen und beleidigt worden, wodurch die Situation in Block S4 des Stadions sich hochgeschaukelt habe und schließlich vollends eskaliert sei. Sein Alkoholkonsum („Desperados seit 9 Uhr morgens“) habe ihn außerdem enthemmt. 

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Köln: Staatsanwalt nach Fan-Prügel völlig entrüstet 

„Was veranlasst Sie denn dazu, den Mann so zuzurichten?“, fragte der Staatsanwalt den Angeklagten und erklärte, ebenfalls Stadionbesucher zu sein. Blöde Sprüche seien im Rahmen eines Fußballspiels doch normal und hätten für gewöhnlich nicht solche Konsequenzen, „dann hätten wir ja auf einmal 48.000 Leute, die sich gegenseitig auf die Fresse hauen.“ Die Schläge des Angeklagten seien äußerst brutal und zielgerichtet gewesen.

Der Geschädigte sagte aus, keine Beleidigungen ausgesprochen zu haben. Er habe sich nur gegen die Schmähungen gegen den damaligen Vorstand gewehrt, der eine gute Arbeit gemacht hätte, „und für den Abstieg nichts konnte.“ Auch habe er Fäkalsprache aus Reihen der Ultras missbilligt, da Kinder im Block anwesend gewesen seien; für ihn und seine Bekannten sei ein Besuch im Stadion eben auch ein Familienevent. Das Opfer zeigte sich aber versöhnlich, sagte: „Irgendwo sind wir doch alle FC-Fans und ich möchte nur, dass solche Aktionen aufhören.“ 

angeklagter

Der Angeklagte nach dem Prozess vor dem Kölner Amtsgericht.

Köln: Schläger aus Rheinenergie-Stadion stellte sich der Polizei 

Der Täter, der sich nach einer Öffentlichkeitsfahndung der Polizei den Behörden gestellt hatte, wandte sich an sein Opfer: „Ich möchte mich entschuldigen und hoffe, Sie können wieder ins Stadion gehen und den FC weiter unterstützen.“ Der Angeklagte bot an, 5000 Euro Schmerzensgeld zu zahlen, was der Geschädigte akzeptierte.

Auch äußerte der Feuerwehrmann, nicht zu wollen, dass ein hartes Urteil die berufliche Zukunft des Angeklagten zerstöre. Der Staatsanwalt beantragte daraufhin eine milde Geldstrafe von 80 Tagessätzen, dem die Richterin folgte. Zusätzlich zum Schmerzensgeld muss der 27-Jährige somit 1600 Euro Strafe zahlen.