Köln – Diese Nachricht wird alle Jecken beruhigen...

Christoph Kuckelkorn (55), Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, wendet sich in einer aktuellen Info an die Mitglieder.

Und mitten in der Corona-Krise hat der FK-Chef für alle Karnevalisten eine gute Nachricht!

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„Ohne hier auf Details einzugehen – eines ist für uns dabei eindeutig: Es wird 2021 eine Karnevalssession geben“, heißt es. Kuckelkorn weiter: „Das mag banal erscheinen, hat aber aus meiner Sicht etwas sehr Tröstliches in diesen aufgewühlten Zeiten. Der Fastelovend ist ein umfassendes Volksfest. [...] Ganz große Teile des Karnevals nehmen die Kölschen selbst in die Hand. Wie groß unser Anteil im kommenden Jahr sein wird, kann derzeit allerdings niemand seriös benennen.“

Kuckelkorn: Man muss aus der Historie lernen

Karneval wird gefeiert, ejal wat och passeett...

Man wisse heute weder, was staatliche Stellen vorgeben werden, noch wie groß die Lust der Menschen – bei Sitzungen und anderen Veranstaltungen in ein paar Monaten sein wird, an Großveranstaltungen teilzunehmen.

Der FK-Chef „Wir können aber aus der Historie (etwa der Nachkriegszeit, der Ölkrise oder der Zeit des Irak-Krieges) sagen, dass Menschen sich irgendwann ganz gerne auch wieder vom Alltag ablenken lassen und ganz bewusst Karneval feiern wollen. Aus meiner Sicht ist jetzt also nicht der Moment für Schwarzseher. Ich blicke durchaus zuversichtlich auf die kommenden Monate. Der Karneval ist so kraftvoll, wir alle zusammen werden auch aufreibende Zeiten überstehen.“

Das Festkomitee gibt den Veranstaltern dafür Tipps von Justitiar Dr. Joachim Wüst zum Thema Verträge (siehe unten).

Ganz bewusst würde die Proklamation, würden die Fernsehsitzungen, der Rosenmontagszug – und übrigens auch die Auswahl des Kölner Dreigstirns 2021 angegangen. ebenso die Planung für den neuen Verteilerschlüssel für den Rosenmontagszug, der am 18. Mai 2020 vorgestellt werden soll.

Das neue Kölner Sessionsmotto ist Programm

Wichtig und geradezu schicksalhaft verbindend, sei das neue Sessionsmotto, erklärt der kölsche Ober-Jeck: „Dass unsere Gesellschaft diesen Zusammenhalt benötigt, wollten wir auch mit der Verkündung des Sessionsmottos »Nur zesamme sin mer Fastelovend« deutlich machen. Natürlich konnten wir damals nicht ahnen, in welcher Form sich das Motto nun erfüllen würde. Wichtig ist mir aber, dass wir diesen Geist des Zusammenrückens auch nach Corona nicht aus den Augen verlieren.“

Eine wichtige emotionale Note, die das FK bewusst jetzt aussendet. Sprecher Michael Kramp auf EXPRESS-Nachfrage: „Wir möchten uns früh an die Mitglieder wenden, denn gefühlt ist für manche ja schon Ende August. Es geht uns darum, den Jecken eine gewisse Sicherheit zu geben.“

Das rät der Justitiar den Veranstaltern

Dr. Joachim Wüst, Vizepräsident und Justiziar des Festkomitees, hat die Situation für Veranstalter im Falle einer Pandemie-bedingten Absage aus rechtlicher Perspektive begutachtet:

• Sollte eine Veranstaltung aufgrund einer Pandemie abgesagt werden, gilt dies als höhere Gewalt. In diesem Fall besteht weder vom Veranstalter noch vom Teilnehmer eine Leistungspflicht. Alle bereits verkauften Karten müssen demnach erstattet werden.
• Dies gilt auch für die Leistungspflicht zwischen Künstlern und Veranstaltern: Finden die Auftritte nicht statt, müssen die Gagen nicht bezahlt werden.
• In Bezug auf die Verträge mit Saalbetreibern entfallen i.d.R. ebenfalls die Leistungspflicht und die Gegenleistungspflicht. Dies betrifft bspw. das Maritim-Hotel und die Sartory-Säle. Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der KölnKongress GmbH sehen hier allerdings eine Teilzahlung vor, die wahrscheinlich nicht von einer Veranstaltungsausfall-Versicherung abgedeckt wäre. Das Festkomitee ist bereits mit KölnKongress im Gespräch, um eine Lösung für die Karnevalsgesellschaften zu finden. Über Neuigkeiten diesbezüglich werden wir umgehend informieren.