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Tränen im Kölner NS-DokKZ-Arzt Mengele: Es sprach ein Opfer, das niemals vergisst

Josef Mengele und andere SS-Männer

Kriegsverbrecher Josef Mengele (2. v. links, 1911-1979) mit weiteren Männern der SS.

von Ayhan Demirci (ade)

Köln – Josef Mengele, Lagerarzt im KZ Auschwitz, Mitglied der SS, Vollstrecker grausamer Menschenexperimente an Kindern, Zwillingen, gesunden Menschen. Mengele war bis zur Bestätigung seines Todes (er starb 1979) einer der meistgesuchten deutschen Kriegsverbrecher.

SS-Arzt Josef Mengele: Flucht über die Rattenlinie

Nach 1945 hatte sich der aus Günzburg/Bayern stammende Nazi über die berüchtigte „Rattenlinie" nach Südamerika, erst Argentinien, dann Brasilien abgesetzt. Für seine Verbrechen hat er nie bezahlt.

Jetzt wurde Köln Schauplatz eines denkwürdigen Abends. Die heute 78-Jährige Barbara Gautier schilderte aus Anlass einer Ausstellung über die „Kinder von Auschwitz" ihre Erinnerungen an das Konzentrationslager.

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Geboren in Warschau, verschleppt nach Auschwitz

Die gebürtige Warschauerin war ein Kind von dreieinhalb Jahren, als sie mit ihren Eltern in Lagerhaft kam. Auch sie wurde ein Opfer von Mengeles Experimenten. Über die Methoden will sie nicht öffentlich sprechen. Im kleinen Kreis vertraut sie es an. Das kleine Mädchen überlebte wie auch ihre Eltern die Schreckenstaten der Nazis. Zeit ihres Lebens aber waren die Folgen für Barbara Gautier spürbar. 

Die Erinnerungen an Kriegsverbrecher Josef Mengele

Gegenüber EXPRESS erklärte sie: „Mit Josef Mengele verbinde ich nur Schmerz. Als er mir einmal einen Apfel schenkte, habe ich diesen nach ihm geworfen. Ich sehe auch heute noch seine immer glänzenden Offiziersstiefel."

Eine andere Situation, die sich einbrannte in ihr Gedächtnis: „Weihnachten 1944: Reibekuchenbraten. Ein Stück konnte ich vom Boden greifen. Hunger und Kälte waren immer präsent. In meinem Block 16 hatte ich eine Koje ganz oben mit einem kleinen Fenster, von da habe ich nach draußen Ausschau gehalten."

Als Barbara Gautier ihre bewegende Geschichte erzählte, waren die Zuhörer so ergriffen wie zuvor Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes, die die Eröffnungsrede gehalten hatte. Bei ihrer Ansprache hatte sie geweint.

Nur 650 Kinder und Jugendliche überlebten das Todeslager Auschwitz

Die Ausstellung erzählt die Lebensgeschichten von Kindern, die Auschwitz überlebt haben. Mindestens 232.000 Säuglinge, Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre wurden aus allen Teilen Europas nach Auschwitz deportiert oder kamen dort unter unvorstellbaren Bedingungen zur Welt. Gerade einmal 650 von ihnen überlebten.

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Barbara Gautier war nach Ausbruch des Warschauer Aufstandes nach Auschwitz-Birkenau deportiert worden. In ihrer Rede sagte sie: „Ich habe diese Hölle auf Erden überlebt, obwohl es mehrmals nicht danach ausgesehen hatte." Am 12. August 1944 sei sie mit ihren Eltern an der Rampe des Konzentrationslagers angekommen. 

„Die Kinder weinten, einige weigerten sich zu gehen. Sie klammerten sich an ihre Mütter. Hunde bellten, Schüsse hallten. Es gab keine Hoffnung auf Gnade."