Tränen am DomHeftiger Marsch: Kölner Sanitäter geht wegen Corona an seine Grenzen

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Marcel Wilhelm am Sonntag (29. November) bei seiner Ankunft am Kölner Dom.

Köln – Rettungssanitäter Marcel Wilhelm (25) wanderte über 200 Kilometer – von Frankfurt nach Köln – bei eisiger Kälte und mit schwerer Rettungsdienstausrüstung und das nur für den guten Zweck.

Enttäuscht vom Jahr 2020 und gebeutelt durch die Corona-Krise, fasste Wilhelm den Entschluss, dieses Jahr im positiven Sinne unvergesslich werden zu lassen.

Unter dem Motto „Krebs kennt keine Kilometer” sammelte der 25-Jährige bei seinem Marsch Spenden für den Verein 'Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt e.V.', den Förderverein für krebskranke Kinder e.V. Köln und die DKMS.

Kölner Rettungssanitäter wanderte vier Tage von Frankfurt bis Köln

„Durch meinen Beruf als Rettungssanitäter bin ich schon des Öfteren mit dem Thema krebskranke Kinder konfrontiert worden. Ich bewundere jedes mal wieder die Kinder und Eltern, die, obwohl Ihnen das Leben so viele Hindernisse in den Weg legt, ihr Lächeln nicht verlieren und immer weiter kämpfen”, erklärt Wilhelm. 

Am Sonntag (29. November) erreichte Marcel Wilhelm erschöpft und glücklich den Kölner Dom. Insgesamt vier Tage dauerte seine Wanderung aus Frankfurt. 

„Durch die Schutzausrüstung des Rettungsdienstes macht man natürlich auch Leute auf sich aufmerksam, das ist natürlich das Ziel. Außerdem ist es mit dem Zehn-Kilo-Rucksack auch nochmal wesentlich anstrengender”, so der sportliche Sanitäter. 

Kölner Rettungssanitäter kam an seine Grenzen 

Obwohl er vorher hart trainiert hatte, kam Wilhelm in diesen Tagen an seine Grenzen: „Es war hart, schmerzhaft und unvergesslich. Ich bin jeden Tag etwa zwölf bis 14 Stunden gelaufen. Übernachtet habe ich bei Kollegen oder in einem Hotel. Ich musste wirklich kämpfen, zwischenzeitlich machte mein Körper schlapp.”

Doch der Rückhalt seiner Freunde und Familie und das Wissen, dass er bei jedem Schritt Spenden sammelte, zwangen ihn zum Weitermachen. 

„Eine Situation ist mir besonders im Kopf geblieben. Auf der Strecke kam mir irgendwann eine ältere Dame entgegen gerannt, sie hat geweint und mir 20 Euro in die Hand gedrückt. Ihr Enkelkind war wohl vor kurzem an Krebs gestorben.”

Kölner sammelt 5.500 Euro für den guten Zweck

Insgesamt kam eine Geldsumme in Höhe von 5.500 Euro zusammen: „Ich freue mich natürlich sehr darüber. Schade ist nur, dass die Leute selber entscheiden konnten, für welchen Verein sie spenden möchten und für den Kölner Verein wurde leider deutlich weniger gespendet.”

Um diese Ungleichheit bei kommenden Aktionen zu verhindern, möchte Marcel Wilhelm nun seinen eigenen Verein gründen und dieser soll den Namen „Krebs kennt keine Kilometer” tragen.