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Tote Hose im PuffVerrückte Ansage: Pascha-Chef will Minister Kölner Bordell schenken

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Zwei Pascha-Frauen baden im Whirlpool und warten auf Kundschaft. Das Foto entstand 2017 in dem Bordell.

von Oliver Meyer (mey)

Köln  – Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (61, CDU) könnte bald ein Päckchen aus Köln zugestellt bekommen. Der Inhalt: die Schlüssel für Europas größtes Bordell, das „Pascha“. Denn der Laden mit 100 Frauen steht vor der Insolvenz.

Kölner Corona-Krise: Puff hat Kosten von 250.000 Euro monatlich

Die Corona-Krise hat das Haus in der Hornstraße voll erwischt. 100 Prostituierte hatten dort vor der Krise ein Zimmer gemietet, um dort Freier zu empfangen. Doch die laufenden Kosten für das Haus und die 66 Angestellten sind mit fast 250.000 Euro einfach zu hoch, wenn keine Einnahmen durch die Vermietung der Zimmer oder den Pascha-Nightclub hereinkommen.

Geschäftsführer Armin Lobscheid (64) ist seit Wochen damit beschäftigt zu prüfen, wie er den Laden retten kann. „Das alles ist extrem kompliziert. Fakt ist, dass wir die finanziellen Belastungen nicht noch weitere Monate tragen können. Wenn keine staatlichen Hilfen fließen, werden wir Insolvenz anmelden.“

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Kölner Corona-Krise: Viele Frauen wohnen jetzt bei ihren Freiern

Lobscheid fährt fast täglich ins „Pascha“. Dort dürfen mit Genehmigung der Behörden derzeit zehn Frauen in Zimmern wohnen, da sie sonst keine Bleibe hätten. Dem Sex-Geschäft dürfen sie jedoch nicht nachgehen. „Das Haus ist geschlossen und niemand hat Zutritt“, so Lobscheid.

Was die anderen Frauen machen, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren, kann Lobscheid beschreiben. „Ich gehe davon aus, dass mindestens die Hälfte weiter der Prostitution nachgeht. Viele Frauen haben die Handynummern ihrer Stammfreier. Sie treffen sich dann in den Wohnungen der Zuhälter. Oder die Frauen kommen bei ihrem Freier zu Hause unter. Dann wird es vermutlich Sex gegen wohnen geben.“

Kölner Corona-Krise: Freier boten Geld für Sex-Kontakte

Im Pascha gingen kurz nach der Schließung zahlreiche Anrufe von Freiern ein. „Sie baten um Kontaktnummern von Frauen, die trotz Coronavirus weitermachen. Die Anrufer boten ein Scheinchen extra an, wenn sie eine Rufnummer bekommen. Ich habe daher allen Mitarbeitern untersagt, entsprechende Kontakte herzustellen“, erklärt der 64-Jährige.

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Lobscheid weiß, dass einige Frauen auch die staatliche Soforthilfe beantragt haben. „Doch das könnte für einige Frauen zum Problem werden. Denn sie dürfen das Geld ja nur für ihre Geschäftsausgaben nutzen, nicht aber für den Lebensunterhalt. Da drohen einigen Empfängern der Soforthilfe nach der Krise noch ordentlich Ärger durch die Finanzbehörden“, vermutet er.

Kölner Corona-Krise: Pascha-Chef will Minister die Schlüssel schicken

Der Pascha-Chef geht davon aus, dass es mit einer Öffnung der Prostitutionsbetriebe nichts vor Dezember wird.

„Das Problem ist, dass uns keine Stelle sagen kann, wann wir wieder verlässlich öffnen dürfen. Dann könnten wir uns darauf einstellen, planen und staatliche Hilfen beantragen. Aber wenn es wie jetzt weiterläuft, werde ich unserem Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier die Schlüssel vom Pascha schicken und ihn wissen lassen, dass ich Schluss mache.“