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Nach TodesfällenDrei Kölner Apotheken geschlossen – Gesundheitsamt informierte spät

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Auch die „Contzen Apotheke” wurde dicht gemacht. 

Köln – Jetzt schalten sich Land und Bezirksregierung ein: Nach den zwei Todesfällen durch ein vergiftetes Glukose-Gemisch aus der Heilig-Geist-Apotheke in Longerich  (hier mehr lesen) ist die Stadt Kölnangewiesen worden, neben dieser auch zwei weitere Apotheken des Inhabers zu schließen. Eine übertriebene Maßnahme? Bei der Stadt jedenfalls gibt man sich zerknirscht. 

Auch Contzen-Apotheke und Apotheke am Bilderstöckchen geschlossen, weitere Gefahr nicht ausgeschlossen 

Geschlossen wurden auch die Apotheke am Bilderstöckchen sowie die Contzen-Apotheke in Bilderstöckchen, die der Inhaber der Heilig-Geist-Apotheke betreibt.

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Alles zum Thema Henriette Reker

Diese Maßnahme diene dem vorbeugenden Gesundheitsschutz der Bürgerinnen und Bürger, argumentieren NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (62, CDU) und Kölns Regierungspräsidentin Gisela Walsken (61, SPD).

Nach Bekanntwerden der Todesfälle und der Feststellung, dass sich ein Narkosemittel in Pulverform in dem Vorratsbehälter mit der Glukose befand, hatte die Stadt es dem Apothekenbetreiber für alle drei Apotheken untersagt, selbst hergestellte oder selbst abgefüllte Arzneien, Medikamente oder Präparate an Kunden herauszugeben. Nur originalverpackte Medikamente durften seit Montag abgegeben werden.

Drei Kölner Apotheken geschlossen: Stadt schränkte Apothekenbetrieb zunächst nur ein

Das Gesundheitsamt der Stadt Köln ist für die Apothekenaufsicht zuständig. Dort ist man anderer Meinung als der NRW-Minister, wie Harald Rau gegenüber EXPRESS erklärt: „Weitergehende Maßnahmen halten wir nicht für erforderlich“, sagte Kölns Gesundheitsdezernent.

Doch der Beschluss der Stadt reichten Landesregierung und Bezirksregierung nicht aus. „Ich war nicht bereit, ein Restrisiko in irgendeiner Art und Weise in Kauf zu nehmen“, sagte Laumann am Donnerstag.

Kölner Apotheke: Tod nach Einnahme von Glukose-Präparat

Die Frau hatte in der Heilig-Geist-Apotheke ein Glukose-Präparat erhalten. Bei der Einnahme des in Wasser aufgelösten Pulvers in einer gynäkologischen Praxis kollabierte sie am letzten Donnerstag, die Frau und ihr per Notkaiserschnitt geborenes Kind starben wenig später.

Im Glukose-Behälter befand sich ein „toxischer Stoff“

In dem Glukose-Behälter befand sich laut Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer auch ein „toxischer Stoff, der da rein gar nichts zu suchen hat“ – wie EXPRESS erfuhr handelt es sich um ein Mittel, das zur örtlichen Betäubung eingesetzt wird und unter anderem Taubheitsgefühl, Herzrhythmusstörungen und andere Komplikationen auslösen kann. „Wir können Vorsatz in der Tat nicht ausschließen“, sagt Bremer.

Eine Gefährdung weiterer Kunden könne nicht sicher ausgeschlossen werden. Die Mitarbeiter des Apotheken-Verbunds hätten zu jedem zu der drei Geschäfte Zutritt, so Laumann. Damit erhebe er aber keinen Verdacht gegen Mitarbeiter, betonte der Minister. Die Kölner Behörden hätten bislang einen „klasse Job“ gemacht und machten weiter einen „klasse Job“.

Indes wurde am Donnerstag bekannt, dass das Gesundheitsamt erst spät die Stadtspitze informiert hat. Das Amt war am vergangenen Freitag über die Todesfälle in Kenntnis gesetzt worden. Wie EXPRESS weiter erfuhr, blieben die Informationen allerdings in der Sachgebietsleitung des Gesundheitsamtes hängen.

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Zwar hatte eine Mitarbeiterin an der Durchsuchung der Apotheke teilgenommen, aber auch am Wochenende wurden weder der zuständige Gesundheitsdezernent Harald Rau noch Henriette Reker informiert. Dies geschah erst am Montag.