Köln – Nach dem tragischen Tod des Kölner Rentners Ahmet Özdemir (†69) bei einem Unfall im „Bauhaus“ in Kalk im November, klagt die Familie über den Umgang des Baumarkts mit der Tragödie. „Wir haben nur einen Brief erhalten“, sagt Özdemirs Sohn Vural dem EXPRESS. Die Anteilnahme lasse zu wünschen übrig.

Der Baumarkt hatte in dem Brief, der EXPRESS vorliegt, im Namen der Geschäftsführung und Belegschaft sein Beileid bekundet und angeboten, die Bestattungs- sowie Überführungskosten zu übernehmen.

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Kölner Ahmet Özdemir im „Bauhaus“ von Rigipsplatten erschlagen

Ahmet Özdemir wurde nach seinem Tod in Trabzon, an der Schwarzmeerküste der Türkei, von wo er einst nach Deutschland gekommen war, beerdigt. Laut Vural Özdemir hat die Familie kürzlich eine Zahlung in Höhe von 7500 Euro, die auch die für die Familie angefallenen Kosten decken würde, erhalten.

Der Kölner war am 25. November im Bauhaus in Kalk und wollte Bekannten helfen. Dabei wurde er von Rigipsplatten erschlagen.

Sohn Vural Özdemir nach Tod seines Vaters: „Wir hätten uns mehr Anteilnahme gewünscht“

„Wir hätten uns als Familie aber mehr Anteilnahme gewünscht. Immerhin ist mein Vater gestorben. Wir sind fünf Geschwister und meine Mutter ist jetzt ganz allein. Kein Anruf, kein Besuch. Das kann es doch nicht sein. Für die ist das offenbar ein Verwaltungsakt und nichts mehr. Das ist doch anstandslos“, so Vural Özdemir.

Vural Özdemir: „Das hat mit Menschlichkeit nichts zu tun“

Die Familie fühle sich zudem wegen des Verweises in dem Brief auf die Versicherung, die den Unfall bearbeitet, vor den Kopf gestoßen. „Das hat mit Menschlichkeit wenig zu tun“, so der Sohn.

In dem Brief, der von der Bauhaus-Geschäftsführung unterzeichnet ist, heißt es weiter, dass man nun die Ermittlungen abwarte. Auch gibt es das Angebot, dass die Familie sich an die Bauhaus-Geschäftsführung wenden könne, wenn Bauhaus „in dieser schweren Zeit unterstützen“ könne.

Staatsanwaltschaft Köln ermittelt wegen fahrlässiger Tötung nach Unfall im „Bauhaus“ 

Auf EXPRESS-Anfrage erklärt Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer, dass die Ermittlungen zu dem Fall wegen fahrlässiger Tötung noch andauern.

Das sagt Bauhaus dazu

Auf EXPRESS-Anfrage erklärt Bauhaus: „Aus Respekt vor den Hinterbliebenen bitten wir um Verständnis, dass wir zum Unfall sowie zur konkreten Unterstützung der Familie keine Angaben machen. Wir möchten der Familie den notwendigen Freiraum für die Trauer und Verarbeitung des Schicksalsschlages geben, stehen aber einem persönlichen Gespräch offen gegenüber.“