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Todes-Drama in KölnVater (†29) im Bett gefunden – Familie startet einmalige Aktion

Familienvater Porz gestorben

Ümit Sürer (†29) wurde am 22. Mai tot in seinem Bett gefunden. Er hinterlässt neben seiner Partnerin auch vier Kinder. 

von Christopher Hostert (cho)

Köln – Was für ein tragisches Unglück in Köln-Porz.

Einen Tag nach Vatertag, am 22. Mai 2020, wurde der vierfache Familienvater Ümit S. (†29) tot in seinem Bett aufgefunden – und das von seiner Lebenspartnerin.

Köln: Paar verbrachte Vatertag zusammen mit den Kindern

Die Familie hätte den Vatertag noch ganz normal verbracht und einen schönen Tag auf dem Spielplatz gehabt, erklärt Sabrina L. (33) gegenüber EXPRESS. Sie ist die Schwester von Chantal L. (26), der Partnerin des verstorbenen Mannes.

Abends hätte das Paar noch auf der Couch gesessen und etwas geredet, ehe Chantal L. auf der Couch eingeschlafen sei. Ihr Partner hätte sie noch zugedeckt und sei dann hoch ins Bett gegangen. Am nächsten Morgen habe die Mutter noch mit ihren Kindern gefrühstückt, bevor sie gegen 10 Uhr ihren Partner wecken wollte.

Köln: Frau findet Lebenspartner tot im eigenen Bett

Zu diesem Zeitpunkt sei es aber leider bereits zu spät gewesen und ihr Partner Ümit S. habe tot im gemeinsamem Bett gelegen. „Sie hat total apathisch geschrien, so dass der Nachbar sturm geklingelt und sofort angeboten hat, die Kinder zu übernehmen. Es muss also ein sehr eindringliches Schreien gewesen sein“, beschreibt die Schwester der Frau den tragischen Moment.

Die Nachbarn hätten die vier Kinder (1, 4, 6, 8) sofort übernommen und Kriminalpolizei, Seelsorger und Familienangehörige des Verstorbenen seien kurze Zeit später im Haus eingetroffen. „Die konnten das alle nicht wahrhaben, hier ist einer nach dem anderen zusammengebrochen“, gibt Sabrina L. einen Einblick in die dramatischen Stunden nach dem Tod.

Köln: Todesursache des Familienvaters weiter unklar

Eine Gewissheit, woran der Mann tatsächlich gestorben ist, habe die Familie bisher noch nicht. „Wir haben bis zum heutigen Tage immer noch keine Todesursache, es konnte bisher nichts festgestellt werden“, erläutert Sabrina L..

Der Familienvater habe starkes Typ 1 Diabetes gehabt, sei aber nicht daran gestorben. Auch am Herzen sei nichts gewesen, wie es zwischenzeitlich vermutet wurde. Im nächsten Schritt soll ein toxikologischer Test erstellt werden, um zu sehen, ob es sich eventuell um eine Vergiftung handele. Sollte auch dieser Bericht unauffällig sein, würde die Familie „sehr wahrscheinlich eine Benachrichtigung erhalten, dass er eines natürlichen Todes gestorben sei.“

Köln: Familie findet neues Heim, um Trauma zu entfliehen

Die Partnerin und ihre Kinder erinnere alles in der aktuellen Wohnung in Köln-Porz an den Vater. Das Betreten des Schlafzimmers sei immer wieder traumatisierend, weswegen Chantal L. natürlich auch nicht mehr in dem Bett schlafen könne und ihre Schwester derzeit vorübergehend quasi bei ihr wohnt. Daher freue sich die Familie umso mehr, schnell ein Haus in Volkhoven gefunden zu haben, das sie bald beziehen können.

Das Haus müsse allerdings komplett renoviert werden, da es unrenoviert übergeben wird. „Es fehlt an allem und jetzt ist auch noch das Auto meiner Schwester kaputt gegangen“, erläutert Sabrina L. die schwierige Situation. Die Wohnungsgesellschaft sei aber bereits etwas entgegengekommen und habe den Boden in der Wohnung verlegt, um die Kosten für die Familie etwas zu senken.

Köln: Schwester startet Spendenaktion für Familie

Sabrina L. habe sich gefragt, wie sie ihrer Schwester helfen könne, obwohl sie als Alleinerziehende selber jeden Monat finanziell kämpfen müsse und daher nur kaufmännische Sachen übernehmen und bei der Trauerbewältigung helfen könne – aber eben nicht finanziell.

Daher habe sie sich informiert und nach Absprache mit ihrer Schwester eine Spendenseite gestartet. Sie dachte sich: „Was habe ich zu verlieren, ich mache es jetzt einfach mal.“ Da viele Menschen die Aktion, auch in den sozialen Netzwerken, geteilt hätten, kam die Sache schnell ins Rollen.

Wer die Familie ebenfalls unterstützen möchte: Hier geht es zur Spendenseite

„Wir sind echt total überwältigt und begeistert. Ich habe so viel erlebt in meinem Leben, aber so viel Solidarität ist mir echt selten untergekommen. So toll, dass sich so viele Menschen für meine Familie einsetzen“, freut sich Sabrina L. über die tatkräftige Unterstützung der Aktion. Auch auf der Spendenseite bedankte sie sich bereits für die unglaubliche Hilfe: „Ich würde am liebsten jeden von euch einmal drücken und meinen persönlichen Dank aussprechen – ihr glaubt gar nicht, wie sehr ihr uns ALLESAMT entlastet und wie gut es tut, dass es noch solch tolle Menschen gibt.“

Insgesamt kam bereits eine stolze Summe von 18.144 Euro (Stand: 9. Juni 2020, 12.08 Uhr) zusammen, um die Familie in dieser tragischen Situation zu unterstützen. (cho)