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Tochter in AngstKölner Architektin (66) im Iran in Haft – jetzt erstes Lebenszeichen

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Die Kölnerin Nahid Taghavi wird seit dem 16. Oktober 2020 im Iran in einem Gefängnis festgehalten.

von Adnan Akyüz (aa)

Köln/Teheran – Die Kölnerin Nahid Taghavi (66) ist seit dem 16. Oktober 2020 im Iran in Haft. Sie befindet sich seit drei Monaten als politische Gefangene in Teheran in einem Gefängnis. Ihre in Köln lebende Tochter Mariam Claren (40) macht sich große Sorgen um ihre Mutter, die ohne Anklage festgehalten wird. Immerhin gibt es ein erstes Lebenszeichen von Nahid Taghavi.

„Meine Mutter ist seit drei Monaten als politische Gefangene eingesperrt. Ich fordere ihre Freilassung“, sagt Mariam Claren dem EXPRESS. Die Marketingmanagerin aus Köln sorgt sich um ihre Mutter, von der sie lange nichts gehört hat. Ihr werde „Gefährdung der Sicherheit“ vorgeworfen. Das könne laut der Tochter alles bedeuten. Ihre Mutter habe die deutsche Staatsbürgerschaft und lebt seit 1983 in Köln.

Kölnerin Nahid Taghavi im Iran als politsche Gefangene eingesperrt

„Mein Onkel, der im Iran lebt, hat jetzt mit ihr gesprochen. Sie durfte ihn anrufen. Anrufe ins Ausland werden ihr aber nicht gestattet. Am Telefon sagt sie nicht viel, außer dass es ihr gut gehe und wir uns keine Sorgen machen sollen. Das sind aber Floskeln, weil sie weiß, dass ihre Telefonate mitgehört werden“, schildert die Tochter.

Nahid Taghavi, Architektin und Frauenrechtlerin, war im Oktober 2019 in den Iran gereist und wollte laut ihrer Tochter nach ein paar Monaten zurück nach Deutschland. „Als die Corona-Pandemie kam, saß sie dort fest. Dann wurde sie festgenommen. Sie sitzt seit Monaten in Isolationshaft in dem für Folter und Hinrichtungen berüchtigten Evin-Gefängnis. Ihr Anwalt darf auch nicht zu ihr. Dieser Zustand verstößt gegen sämtliche Menschenrechte“, so die Tochter Mariam Claren.

Im Iran sei der Fall bekannt geworden, da auch internationale ausländische Medien über den Fall berichteten. Laut der Tochter würden die lokalen Medien nicht darüber berichten, „weil der Staat sie kontrolliert“, so Mariam Claren.

Kölnerin Nahid Taghavi im Iran festgenommen: Familie sucht Hilfe beim Auswärtigen Amt

Sie hofft, dass das Auswärtige Amt ihrer Mutter hilft. In sozialen Medien ruft sie mit dem Hashtag #freenahid zur Unterzeichnung einer Petition auf. Die Tochter erklärt: „Auf mein Ersuchen wurde mir gesagt, dass man sich um einen konsularischen Zugang bemüht. Außer auf die Situation meiner Mutter aufmerksam zu machen, bleibt uns gerade nicht viel übrig. Ich hoffe, dass meine Mutter bald freigelassen wird und zurück nach Deutschland kann.“