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Tempo 50Achtung, was Kölns neue Super-Blitzkiste alles drauf hat

Blitzer (2)

Eigentlich nicht zu übersehen: Der Blitzer unter der Südbrücke.

Köln – Während in vielen Kölner Straßen reihenweise Tempo-50-Schilder stehen, ist auf der Rheinuferstraße von Marienburg bis Niehl fast keine einzige dieser Geschwindigkeitsbeschränkungen zu sehen.

Die Stadtverwaltung argumentiert, dass ja generell – falls nichts anderes angezeigt – in Köln Tempo 50 herrsche, deshalb müsse man ja nicht extra noch Schilder aufstellen.

Hier lesen: Spezieller Blitzer erkennt Fahrer mit Handy am Steuer

Das Problem ist, dass viele Gelegenheitsfahrer, Pendler oder Ignoranten auf der teilweise gut ausgebauten Rheinuferstraße sich immer noch beim früheren „Tempo 70“ wähnen, gerne mal kräftig Gas geben - und so immer wieder zum Ziel der städtischen und polizeilichen Knöllchenjäger werden. Und deshalb steht nun seit einigen Tagen am Rheinufer der Super-Blitzer „TraffiStar S 350 Semistation“.

Blitzer in Köln: Jetzt unter der Südbrücke

Die auffällige Blitzkiste wurde linksrheinisch unter der Südbrücke geparkt, in Richtung Süden, wo das Agrippinaufer in das Gustav-Heinemann-Ufer übergeht.  In der hochelektronisch beladenen Tonne steckt eine der modernsten Laser-Blitzanlagen der Welt. Ihr besonderes Merkmal: Mobilität und Netzstrom-Unabhängigkeit.

Der Container-Blitzer mit einer eingebauten Laser-Smart-Kamera erfasst alle Spuren – sogar je nach Einstellung in zwei Richtungen. Er unterscheidet zwischen Lastern, Autos und Motorrädern und kann blitzschnell anderswo aufgebaut werden. Der Clou der Knöllchen-Maschine: Sie braucht keinen Netz-Strom, wird über WLAN ferngesteuert und liefert auch so ihre Daten ab. Stichwort: Minimaler Personalaufwand, maximaler Ertrag.

Blitzer in Köln: Schutz vor Vandalismus

„Zum weiteren Schutz des Systems ist die Anhängerdeichsel einklappbar und mit einem Schloss gesichert. Neben der mechanischen Sicherung ist die Semistation zusätzlich mit einer automatischen Feuerlöschanlage, Schlag- und GPS-Bewegungsmeldern und einem Mobilfunkmodem ausgerüstet“, wirbt der Hersteller „Jenoptik“.

Blitzer in Köln: Juristen machen mobil

Zudem sei der Vorteil, dass für dieses Laserscanner-System kein Eingriff in die Fahrbahndecke, wie etwa bei den „Starenkasten“, vorgenommen werden muss.  

Wer jedoch in Köln vom „TraffiStar“ geblitzt wurde und sich im Unrecht wähnt, kann sich eventuell erfolgreich dagegen wehren.

Diverse Rechtsanwälte und Portale haben dem umstrittenen Blitzer (hier wird in Wuppertal geblitzt) den Kampf angesagt. Denn nach einem Gerichtsurteil wurde der Betrieb im Saarland sogar zeitweise verboten, wie beispielsweise der Mitteldeutsche Rundfunk berichtete. Im Saarland hatten die Verfassungsrichter gerügt, dass die Rohmessdaten nicht gespeichert werden und der Betroffene deshalb nicht die Möglichkeit hat, den Messwert einer nachträglichen Plausibilitätsprüfung zu unterziehen.

Blitzer in Köln: Kein Vergleich mit Saarland

Jenoptik entgegnet, dass die Messtechnik  zuverlässig und korrekt funktioniere: „Unser Messgerät TraffiStar S350 erfüllt alle bestehenden gesetzlichen Regelungen für eichpflichtige Messgeräte nach dem Mess- und Eichgesetz (MessEG) sowie der Mess- und Eichverordnung.“ Auch der Düsseldorfer Rechtsanwalt Christian Demuth, Spezialist für Verkehrsstrafrecht, bremst die Erwartungen der ertappten Temposünder: „Dieser Fall gilt lediglich für die obergerichtliche Rechtsprechung im Saarland. Nordrhein-Westfalen folgt diesem Urteil bisher nicht. Insofern sollten hier keine falschen Hoffnungen geweckt werden.“

Also am Besten: Höchstens 50 km/h und sicher fahren!