Tatort-Star Tilo Prückner (†79)Büttenredner verrät Kölner Geheimnis des Schauspielers

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Tilo Prückner (l.) 2015 bei einem Dreh für den Rentnercops. Henning Krautmacher (r.) spielte damals den Köbes.

von Bastian Ebel (bas)

Köln – Die Anteilnahme ist groß: Die Nachricht vom Tode des „Tatort“-Stars Tilo Prückner, der mit 79 Jahren an Herzversagen starb, hat viele Fans erschüttert.

Was aber wohl nur eingefleischte Fans wissen: Der geborene Augsburger und in Berlin lebende Prückner hat auch einen Koffer in Köln gehabt, zumindest bei der kölschen Sproch. Denn er nahm heimlich Kölsch-Unterricht. Wie bitte?

Tilo Prückner: Kölsch-Unterricht für Krause-Film

Denn nicht nur die „Rentner-Cops" wurden mit ihm in Köln gedreht.  „Schuld“ daran ist Jens Singer, als Büttenredner „Schofför der Kanzlerin“ unterwegs im Kölner Karneval. Er arbeitet auch hauptberuflich im Berliner Bundestag und pendelt von der Spree an den Rhein, um im Karneval aufzutreten. Aber wie kam es zu der kuriosen Begegnung?

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„Das war 2011 in der Ständigen Vertretung in Berlin“, erinnert sich Singer. „Ein junger Produktionsassistent des rbb kam in die Kneipe und suchte jemanden, der Kölsch sprechen konnte.“

Jens Singer unterrichtete Tilo Prückner

Der Auftrag: Für die Krimi-Reihe „Krause“ mit Horst Krause suchte man einen Kölsch-Coach für Tilo Prückner, der in „Krauses Braut“ als Taxifahrer Rudi Weißglut aus dem Rheinland stammen sollte.

So machte sich Jens Singer in die Schönefelder Wohnung Prückners auf, um mit dem Schauspieler zu üben. „Er war einfach ein toller Mensch“, erinnert sich der Büttenredner. Einen Haken gab es. „Tilo war Augsburger. Und wir mussten uns auch deshalb auf Adenauer-Kölsch einigen. Auch, weil Krause ja zumeist im Osten geschaut wird und man dort das echte und ursprüngliche Kölsch nicht versteht.“

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Apropos Kölsch: Als „Gage“ vom Sender rbb gab es für Jens Singer tatsächlich ein Fässchen Kölsch, das auf Umwegen bei ihm landete. „Der rbb hat erst einmal beim WDR ein Fässchen bestellt. Die haben es dann nach Berlin geschickt.“ Kompliziert, aber immerhin.

Sein Kölsch-Lehrling hat sich laut Singer damals aber sehr gut geschlagen. „Er war ein Kumpel-Typ. Die Chemie hat gestimmt.“ An Prückners Beerdigung will Jens Singer auf jeden Fall teilnehmen. „Wir hatten lose Kontakt. Das bin ich ihm schuldig.“