Stadt lenkt einKölner Hotels dürfen wieder öffnen – unter strengen Auflagen

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Die Kölner Hotels, hier das Dorint am Heumarkt, dürfen für bestimmte Gäste wieder öffnen.

von Thomas Werner (tw)

Köln – Gute Nachrichten für Kölner Hotels in der Corona-Krise! Die Stadt Köln rückt von der strikten Schließung ab, die sie im Zuge der aktuellen Corona-Krise angeordnet hatte.

Köln: Hotels dürfen für Geschäftsreisende wieder öffnen

Ab sofort dürfen Hotels also wieder öffnen, allerdings vorläufig nur für Geschäftsreisende. Nicht mehr nur systemrelevante Berufsgruppen wie Politiker, Piloten oder Feuerwehrleute dürfen untergebracht werden, sondern auch andere Geschäftsreisende. Dafür ist nun keine besondere Genehmigung mehr nötig.

Der Betreiber der Dorint-Hotels in Köln hatte vor dem Verwaltungsgericht eine Lockerung der von der Stadt erteilten Bestimmung gefordert. Dem ist die Stadtverwaltung nun ohne Entscheidung des Gerichts nachgekommen.

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Köln: Stadt Köln lenkt ein nach Streit vor Verwaltungsgericht

Diese Einigung über die Aufhebung des Verbots von Hotelbetrieb in Köln soll die Stadt Köln dem Verwaltungsgericht am Dienstag schriftlich mitgeteilt haben, so Medienberichte.

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Damit ist der Streit gerichtlich vom Tisch, die neue Regelung gilt aber logischerweise nicht nur für Dorint-Hotels, sondern flächendeckend. Untersagt ist derweil weiterhin eine touristische Nutzung, diese ist fällt unter die bestehende Verordnung des Landes Nordrhein-Westfalen gegen die Ausbreitung des Coronavirus.

Hotels in Köln unter Auflagen geöffnet: Die Grundlage der Entscheidung

Die Grundlage für die Entscheidung der Stadt Köln ist demnach die Verordnung des Landes NRW vom 20.03.2020, Verordnung zum Schutz vor Neuinfizierungen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2, die in § 13 beinhaltet, dass „die Bestimmungen dieser Verordnung gehen widersprechenden und inhaltsgleichen Allgemeinverfügungen der nach dem Landesrecht für Schutzmaßnahmen nach § 28 Absatz 1 des Infektions-schutzgesetzes zuständigen Behörden vor.“

Hotels in Köln: Belegung niedrig, kaum Vorteile für Hotels

Gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger” sagte Dorint-Eigentümer Dirk Iserlohe, dass die Belegung zwar sehr niedrig sei, da zurzeit auch kaum Geschäftsreisen gemacht werden.

Jedoch habe man schon früh passend zur Krise ein Homeoffice-Programm entworfen – Zimmer können nun als Tagesbüro angemietet werden, um dort zu arbeiten, etwa wenn das zu Hause nicht möglich ist. Frühstück und Mittagessen wird vor die Tür gestellt, alle Hygiene-Vorschriften werden beachtet.

Für die meisten Hotels wird die neue Regelung aber wohl kaum ein Anlass sein, wieder zu öffnen, so Jürgen Amann, Chef von Köln Tourismus. „Die Nachfrage ist gar nicht gegeben.“ Kleine Betriebe seien weiterhin auf finanzielle Hilfen angewiesen. Wolf Hönigs, Eigentümer des Hotels Lint in der Altstadt mit 18 Zimmer, sagt: „Für mich rechnet es sich nicht, für eine Handvoll Gäste den ganzen Betrieb wieder anlaufen zu lassen.“ Das Aufkommen von Geschäftsreisen läge ohnehin bei fast null. (tw)