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#blievjeckNeue Kölner Aktion macht Laune: Die ersten schönen Einsendungen

von Jan Wördenweber (jan)

Köln – Met ner Pappnas gebore, dr Dom en dr Täsch, han mir uns jeschwore: Mer jon unsre Wääch...“

Viva Colonia, wird da Tom Herrmann singen, wenn er all die lebensfrohen Fotos sieht, die per Mail die EXPRESS-Redaktion erreichten. „#blievjeck“ lautet die Kampagne, die der Friseur als Gegenpol zum Corona-Dress gestartet hat. Und immer mehr Kölner sagen: „Da simmer dobei!“ Wir stellen einige von Ihnen vor.

So Martina Aichinger: „Es gibt keinen Grund, nicht jeck zu sein! So wie die abgesagte Geburtstagsparty unserer Freundin, aus der ein Autocorso zur Gratulation wurde.“

Alles zum Thema Corona

Petra Kleinschmidt grüßt mit einem schönen Foto aus Lindenthal: „Das Leben muss ja weitergehen.“

Kurt Neyes schreibt: „Ich bleibe bei meinem Humor und erzähle weiterhin Witze, damit andere was zu lachen haben.“

Heinz-Werner Taxacher, ehemaliger Polizeibeamter, bleibt jeck, weil er „das Leben und den Karneval liebt“.

So wurde die Aktion ins Leben gerufen

Eineinhalb Monate musste Tom Herrmann seinen Friseur-Salon an der Aachener Straße wegen der Corona-Pandemie schließen. Eine Zeit, in der er sich vor allem eines fragte: Wie bekommen wir wieder Zuversicht, Frohsinn und all die Eigenschaften, die den Kölner an sich auszeichnen, zurück in die Stadt? Aus dieser Idee ist eine große Kampagne geworden: #blievjeck. Und jeder kann mitmachen! Auch EXPRESS und Kölner Stadt-Anzeiger sind dabei. 

Bei Telefonaten mit Kunden, Begegnungen beim Einkaufen oder Spaziergängen mit dem Hund fiel Tom Herrmann eine veränderte Stimmung auf. „Das, was mich sonst an Köln und den Kölnern so begeistert, das Offene, das Freundliche, das Gesellige, der Humor, alles war auf einmal weg – das kölsche Herz muss einen mächtigen Schlag abbekommen haben.“

Der Kölsche, sonst „laut, selbstbewusst, aber harmoniebedürftig“, wirke auf einmal unsicher, fast verschämt. „Daher kam bei mir der Gedanke auf, etwas zu schaffen, dass die rheinische Frohnatur trotz Maske wieder sichtbar wird“, sagt Herrmann. „Natürlich im Rahmen der Regeln. Maske tragen, aber sich dabei dennoch erinnern, wer man ist.“

Kölner sollen Fotos mit Pappnase und Corona-Maske machen

Mit der Aktion #blievjeck will er die Menschen motivieren, wieder optimistischer in die Zukunft zu gehen. Deshalb ruft er alle Kölner auf, Fotos zu machen. Die Idee ist simpel: Bilder von Menschen sammeln und verbreiten – mit Maske, mit Pappnase, mit einem positiven Spruch.

Um sein Vorhaben auf größere Beine zu stellen, holte er seine Kundenkartei hervor: Dieter Hamacher, früher Marketingchef bei der Telekom, und Fotografin Jennifer Fey waren begeistert von der Idee und stiegen sofort mit ein.

„Es herrscht eine merkwürdige Stimmung gerade, auch in Köln“, sagt Fotografin Jennifer Fey. „Schlecht gelaunte Menschen treffen schlechte Entscheidungen – das sieht man nicht zuletzt an den ganzen Verschwörungstheorien, die gerade von überall her zu kommen scheinen. Ich hatte das Gefühl, dass dringend etwas her muss, das die Laune der Menschen hebt.“ Sie wolle daran erinnern, dass unter den Masken ganz normale Menschen stecken - das falle mit einer Prise Humor leichter.

Eine Anfrage bei der Werbefirma Ströer stieß auch dort auf große Begeisterung, das Positive der Kampagne überzeugte die Macher. Ströer unterstützt #blievjeck und stellt kostenlos Freiplätze auf seinen digitalen Werbetafeln zur Verfügung. Das Festkomitee Kölner Karneval (FK) und Präsident Christoph Kuckelkorn übernahmen die Schirmherrschaft.

Christoph Kuckelkorn: Kölner Karneval unterstützt #blievjeck 

„#Blievjeck soll aus meiner Sicht ein wenig Mut machen in dieser Zeit, die für uns alle nicht einfach ist“, sagt der FK-Präsident. Dafür stehe auch der Karneval – gerade in schwierigen Situationen, wie etwa nach dem Krieg oder in Wirtschaftskrisen. Die Menschen aller Altersstufen in Köln seien bekannt für ihren Frohsinn, ihre Weltoffenheit und ihre gute Laune. „Das wollen wir uns durch das Coronavirus nicht nehmen lassen“, so Kuckelkorn. 

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Auch die Agentur Counterpart konnte überzeugt werden, die Kampagne zu unterstützen. Alle Beteiligten arbeiten kostenlos, die Kampagne hat bisher keinen Cent gekostet. „Eine Psychologin hat mir gesagt, Optimismus und positives Denken seien die Grundpfeiler für gesunde, zwischenmenschliche Beziehungen“, erzählt Herrmann, der als 18-Jähriger aus dem Westerwald nach Köln kam. Und nicht mehr weg möchte: „Humor ist der wohl am meisten belächelte Lebensretter, den wir haben.“

Was macht Sie zuversichtlich? Warum blasen Sie kein Trübsal und schauen optimistisch in die Zukunft? Schicken Sie uns ihr Foto mit Pappnase und Schutzmaske an post@express.de! Und schreiben Sie uns, warum Sie jeck bleiben. Oder kennen Sie Leute im Veedel, die Frohsinn verbreiten. Wir veröffentlichen die schönsten Zuschriften.