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Spargelstecher gesuchtKurioser Corona-Effekt: Reiseportal fliegt auf Kölner Bauern

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Bücken, stechen, gehen, bücken: Feldarbeit ist ein harter Job.

Köln/München – Bauer sucht Frau? Nein, Frauen. Und Männer. Viele davon. Eben alle, die bei der Ernte helfen könnten. Spargelstecher, Erdbeerpflücker, Kartoffelsammler: Erntehelfer sind in diesem Jahr verzweifelt gesucht. Bisher kamen viele Kräfte aus Polen oder Rumänien ins Rheinland. Doch die Grenzen sind dicht. Aber viele wertvolle Pflanzen schon bald reif.

Den Bauern helfen? Und dabei viele durch Corona arbeitslos gewordene Menschen in Lohn und Brot bringen? Spontan schoss die Idee eines kreativen Ex-Kölners aus dem Boden: Das Internet-Portal „Clever Ackern" von Fabian Höhne will Jobsuchende und Bauern zusammenbringen – und das bundesweit.

Startup „Clever Ackern” bringt Landwirte und Kölner Jobsuchende zusammen

„Das Coronavirus ist mittlerweile allgegenwärtig. Auch in der Landwirtschaft spitzt sich die Lage zu. Es fehlen rund 300.000 Saisonarbeitskräfte. Diese Prognose kann für die Betriebe, die jährlich rund 700 Millionen Euro umsetzten, existenzbedrohend sein”, sagt der 26-jährige Unternehmer.

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„Auf unserer Onlineplattform können sich zum Beispiel Schüler, Studierende oder Menschen, die in der aktuellen Zeit ihren Job verloren haben, registrieren.”

Und so läuft's: Bewerber hinterlassen ihre Namen und Kontaktdaten und wann und wo sie auf den Feldern helfen könnten. Landwirte geben an, wie viele Arbeitskräfte sie in welchen Bereichen brauchen, welchen Lohn sie zahlen und ob sie Unterkünfte stellen. Dann schickt die IT-Firma „Flyla” (eigentlich ein Flugportal, Sitz in München) die passenden Bewerber zu den Bauern.

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„Wir sind erst seit Samstag online gegangen, haben aber schon mehr als 1000 Registrierungen”, sagt Höhne. Und wie fährt „Clever Ackern” seine Ernte ein? „Wenn wir an Landwirte größere Gruppen zwischen 50 bis 100 Personen vermitteln, bitten wir um eine Gebühr von rund 50 bis 60 Euro. Wir wollen mit dem Portal keine großen Umsätze damit machen, sondern hauptsächlich einen relevanten Beitrag in der Corona-Krise leisten.”

Nach EXPRESS-Informationen beträgt der Stundenlohn zwischen 12 und 15 Euro.

Bauernhof im Rheinland von Arbeitskräften fast überrannt

Wie groß die Solidarität und Hilfsbereitschaft für die Landwirte ist, zeigt beispielhaft der Spargelhof Meyer in Willich nahe Düsseldorf: „Wir haben nach einem Facebook-Aufruf so viele Bewerbungen bekommen, dass wir unseren Bedarf an Arbeitskräften für die gesamte Saison von April bis Juni gut erfüllen können. Die Resonanz war sensationell”, so Sprecherin Anna-Christina Komp.

„Wir freuen uns sehr über die vielen Bewerbungen, die wir erhalten haben. So viel Zuspruch tut in diesen verrückten Zeiten gut. Wir haben sogar viel mehr Bewerbungen erhalten, als wir Stellen zu vergeben haben. Deshalb können wir nicht jede Hilfe annehmen. Wir bedanken uns aber dennoch ganz herzlich für die Angebote.”