Köln – Der Ball rollt wieder. Die Bundesliga geht schon bald in die nächste Saison. Doch was bedeutet das für die Kölner Gastronomie?

An vielen Tresen von Fußballkneipen in Köln müssen die Wirte die Entscheidung treffen, ob sie die Spiele via Bezahlsender Sky zeigen oder nicht. Klar ist: In der Corona-Krise ist das Erlebnis des gemeinsamen Fußballguckens im Lokal nicht dasselbe wie vorher.

Weniger Gäste, weniger Einnahmen. Trotzdem volles Programm?

In der Zeit des Lockdowns hatte der Pay-TV-Sender ein großes Zeichen der Kulanz gesetzt, ließ die Zahlungen „rückwirkend zum 14. März 2020 so lange aussetzen, bis wir wieder ein adäquates Live-Sport-TV-Programm liefern können“, hieß es seinerzeit in einem Schreiben an die Gastronomen.

Doch jetzt ist die Situation eine andere, wie ein aktuelles Posting der Fußballkneipe Brauhaus Stüsser im Agnesveedel zeigt.

Darin erklärt der Inhaber, dass er sich Sky infolge des geringeren Fan-Interesses und geringerer Kapazitäten im Laden nach 15 Jahren nicht mehr leisten wolle. Die Kosten, die durch die Quadratmeterzahl berechnet werden, seien im Verhältnis zu groß: „Sollte Sky hier nicht einlenken und die Preise der derzeitigen Situation anpassen, bleibt es auch bei diesem Entschluss.“

EXPRESS hörte in weiteren Kneipen nach, wie der Stand ist.

Ron Hoppen vom Terrarium in der Südstadt wird Sky weiterhin zeigen. Aber auch nur deshalb, weil er in einer Zwickmühle steckt, und das selbstverschuldet. „Mitten in der Corona-Zeit bekam ich das Angebot von Sky, meinen Vertrag für die Hälfte zu verlängern. Aber das Thema habe ich, weil in der Krise die Sorge um die Kneipe als solche größer war, nach hinten angestellt. Inzwischen ist die Frist abgelaufen und nun bin ich noch infolge meines alten Vertrags zwei Jahre für mehr als 600 Euro gebunden. Ich würde mir so sehr wünschen, dass da noch einmal ein neues Angebot käme, denn gerade im Winter ist der Fußball für mich sehr wichtig.“

Sky oder nicht Sky: Das sagt die Torburg-Chefin

Auch am Chlodwigplatz war König Fußball in der bekannten Szenekneipe Torburg eine langjährige Institution.

Doch das ist vorbei. Die Inhaber erklären, dass es sich nicht rechne, Fußball zu zeigen und haben deshalb das Abo gekündigt.

Hülya Wolf zum EXPRESS: „Wir dürfen nur 25 Leute reinlassen. Wie soll das gehen? Wie soll ich entscheiden, wer rein darf? Damit schlägt man so vielen Gästen vor den Kopf. Für weniger Einnahmen muss man zwei Bedienungen und einen Türsteher haben. Das machen wir nicht. Die Torburg wird im Winter nur als Biergarten funktionieren. Wir bedienen drinnen selber nicht.“

Sky oder nicht Sky - Corona macht den Wirten die Entscheidung nicht einfacher...