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Schöne Nägel lebensnotwendig?Köln: Studios sind noch offen, EXPRESS fragt nach

Monika Galles

Kosmetikerin Monika Gallos und ihre Kollegin schützen sich und ihre Kunden mit Mundschutz und Handschuhen vor dem Coronavirus.

von Julia Bauer (jba)

Köln – Gesperrte Spielplätze, geschlossene Bars, Restaurants und Clubs – nicht nur in NRW müssen die Menschen wegen der Ausbreitung des Coronavirus mit weiteren massiven Einschränkungen leben.

„Die Lage ist jetzt dramatisch“, sagte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet in einer Videobotschaft. „Und deshalb mein Appell: Bleiben Sie zu Hause.“ Bis auf einige Ausnahmen bleiben ab Mittwoch (18. März) alle Geschäfte in NRW geschlossen. Nicht betroffen sind unter anderem Lebensmittelgeschäfte, Apotheken, Wochenmärkte und Abhol- und Lieferdienste.

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Zur Verwunderung vieler sind aber auch noch Frisöre sowie  Kosmetik- und Nagelstudios geöffnet, sofern Eigentümer nicht freiwillig dicht gemacht haben, wie beispielsweise der Salon „Bauer Bauer“ in der Kölner Südstadt.

Infektion mit Coronavirus hauptsächlich über Tröpfchen

Dabei infiziert man sich mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) hauptsächlich über Tröpfchen, also nahen Kontakt mit anderen Menschen, der beim Frisör, im Nagel- oder Kosmetikstudio besonders gegeben ist. Laut Bundesgesundheitsministerium findet die Übertragung von Mensch zu Mensch über die Schleimhäute oder indirekt über Hände statt, die dann mit Mund- oder Nasenschleimhaut oder der Augenbindehaut in Kontakt kommen.

Am Mittwoch sagte eine Sprecherin des NRW-Gesundheitsministeriums EXPRESS auf die Frage, warum etwa Nagel- und Kosmetikstudios noch geöffnet sind: „Wir müssen diese Berufe jetzt spezifizieren, was gehört noch zum Handwerk, was zu einer Dienstleistung? Wir sind aktuell in der Klärung, ob solche Betriebe auch geschlossen werden.“

Kosmetikstudio in Weidenpesch: Mundschutz und Handschuhe im Kundenkontakt

Monika Gallos (52), die seit 31 Jahren selbstständig ist, hat ihr Kosmetikstudio auf der Neusser Straße in Weidenpesch und ist froh, dass sie noch nicht schließen musste. „Die Kosten laufen ja weiter“, so die Kosmetikerin. Auf staatliche Hilfe nach der Corona-Krise verlässt sie sich nicht.

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Solange von der Bundes- oder Landesregierung keine klaren Anweisungen kämen, würde Gallos ihren Laden offen lassen. „Ein mulmiges Gefühl hat man zurzeit natürlich schon.“

Die Kundschaft ist bislang aber nicht ausgeblieben. „Einige sagen ab, weil sie in Quarantäne sind, Lungenerkrankungen haben oder aus anderen Gründen zur Risikogruppe gehören.“

Um die Kunden und sich selbst vor einer Infektion zu schützen, tragen Gallos und ihre Mitarbeiterin stets Mundschutz und Handschuhe.

Kommt auch die Schließung von Kosmetik- und Nagelstudios?

„Wir behandeln ja auch immer nur einen Kunden. Wenn der dann weg ist, werden Mund- und Handschutz sofort gewechselt.“ Zudem würden beispielsweise die Türklinken regelmäßig desinfiziert.

Negative Kommentare oder Kritik, dass der Laden noch offen ist, haben die Mitarbeiter auf der Neusser Straße noch nicht bekommen. „Im Gegenteil. Die Kunden sagen dann eher 'Ich bin froh, dass Sie noch da sind' oder fragen, ob wir noch geöffnet haben.“

Gallos' „Kosmetik-Institut“ am Standort Neusser Straße feiert in diesem Jahr 20-jähriges Bestehen.

Eine (temporäre) Schließung von Frisören, Kosmetik- und Nagelstudios ist aktuell aber alles andere als unwahrscheinlich, bestätigt auch die Pressesprecherin des NRW-Gesundheitsministeriums. In Österreich etwa wurden Frisöre und Co. schon geschlossen.

Falls in den kommenden Tagen eine entsprechende Entscheidung fallen sollte, hofft Monika Gallos aus Weidenpesch, dass sie zumindest ihren Verkauf von Kosmetikprodukten weiter betreiben könne. Sie muss schließlich Geld verdienen.