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Sind die Fans respektlos?Das sagen Kasalla, Brings und Co. zur Domstürmer-Kritik

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Micky Nauber, ein Selfie, bitte! Die kölschen Musiker wissen, was sie an ihren Fans haben – fordern aber auch Respekt.

Köln – Mit seinen offenen Worten hat Domstürmer Micky Nauber (46) eine Debatte losgetreten. Der Sänger hatte beschrieben, was kölschen Bands zwischen ihren Auftritten an Fan-Wahnsinn überstehen müssen.

Nauber steht zu Kritik

Ist das wirklich so schlimm? EXPRESS fragte bei anderen Musikern nach. „Ich habe – wie es meine Art ist – einiges «frei Schnauze» geschrieben“, sagt Micky Nauber am Tag danach.

Er sei dankbar er für seinen „Traumjob“ und die Fans. Aber er steht zum Kern seiner Kritik: Zu wenig Respekt, Distanzlosigkeit und Fans, die zu viel wollen.

Alles zum Thema Peter Brings

Kasalla stimmt dem Domstürmer zu

Micky Nauber bekommt dafür auch Beifall. Zum Beispiel von Kasalla: „Ich habe es gelesen und finde mit vielem spricht er einem aus der Seele“, sagt Frontmann Basti Campmann (38). „Wir alle wissen, dass die Fans das Wichtigste sind, dass wir sonst nichts wären. Aber man steckt da schon in einer Zwickmühle.“

Es sei ein Spagat, jedem gerecht werden zu können und aber dafür reiche die Kraft nicht immer. „Deshalb kann ich Micky verstehen und finde es mutig das so öffentlich zu sagen“, stimmt er Nauber zu.

Peter Brings ist anderer Meinung

Peter Brings (52) hingegen ist da anderer Meinung: „Ich sehe das nicht so. Mein Motto ist: Wenn die Leute dich beim Pinkeln in Ruhe lassen – DANN hast du ein Problem. Ich weiß, es sind immer viele Leute, die mit einem sprechen wollen, aber die, die auf uns zu kommen, sind zu 99 Prozent respektvoll. Ich empfinde das nicht als Belästigung oder so. Wir sind doch Jungs aus’m Leben. Uns kann man anfassen und mit uns reden“, sagt er.

Für ihn sei viel anstrengender im Karneval „auch abends noch dein Pensum zu halten und immer gut drauf zu sein.“

Micky Brühl: Die Scheu ist gefallen

In einem Punkt sind sich alle  einig: Ein respektvoller Umgang ist immens wichtig – und den vermissen einige Musiker. So auch Micky Brühl (55). „Im Grunde genommen hat Micky Nauber Recht. Die «Scheu» ist gewaltig gefallen und das wird mit steigendem Alkoholkonsum immer mehr.“ Das liege aber auch an der kölschen Mentalität: „Die Kölner sagen ja auch zum Beispiel nicht «die» Fööss, sondern «uns» Fööss – wir gehören denen.“

Brühl betont, dass seine Kollegen und er keine Superstars seien, die abgeschottet hinter der Bühne stehen: „Wir stehen mit den Leuten im Foyer. Was mir aber besonders auffällt und was nervt, sind Unhöflichkeiten. Die Leute platzen in Unterhaltungen rein, wenn sie ein Foto haben wollen. Da gibt es keine Grenze mehr!“

Niedecken zollt den Kollegen Respekt

Bömmel Lückerath (67) von den Bläck Fööss meint augenzwinkernd: „Wir haben mit aufdringlichen Damen keine Probleme – in unserem Alter spielen wir da inzwischen auf einem anderen Level.“

BAP-Chef Wolfgang Niedecken (65) erklärt, dass er sich mit solch rauen Sitten des Karnevals nicht auskenne, da BAP dort nicht auftritt. Aber: „Ich bewundere die Kollegen, die am Abend sechs Auftritte oder mehr absolvieren. Dass man da auch mal genervt sein kann, ist nachvollziehbar. Ich selbst unterhalte mich sehr gerne mit Fans. Nur an diesen Selfie-Wahn musste ich mich gewöhnen, da man dann nur still steht und fast nichts sagt, damit nichts verwackelt.“