SilvesterWarum kein Böller-Verbot in ganz Köln? Die Antwort liegt auf der Hand

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So sah es zum Jahreswechsel 2019/2020 von der Deutzer Rheinseite mit Blick auf die Altstadt aus. In diesem Jahr gibt es zahlreiche Verbots-Zonen für Böller und Raketen.

von Jan Wördenweber (jan)

Köln – Es wird das wohl leiseste Silvester seit Jahrzehnten werden: Angesichts der Corona-Pandemie hat die Stadt Köln an zahlreichen Orten das Zünden und Abbrennen von Feuerwerkskörpern verboten. Eine richtige Entscheidung, findet unser Autor. Der Kommentar.

Silvester-Raketen, die in den Himmel schießen. Ein herrliches Bild. Es ist zugleich ein lautstarkes und leuchtendes Symbol des Neuanfangs. Vor allem nach einem Jahr wie diesem ist der Wunsch danach umso größer. Denn mit diesem emotionalen Brauch wird vor allem die Hoffnung auf eine gute Zukunft verbunden. 

Und jetzt kommen die Spaßbremsen vom Krisenstab der Stadt Köln nehmen uns das auch noch? Ja, das machen sie und liegen damit richtig.

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Emotion hin oder her: Es ist eine Entscheidung der Vernunft.

Silvester Köln: Personal in Kliniken entlasten

Eigentlich müsste es jeder wissen, aber noch mal zum Mitlesen: Es geht darum, größere Menschenansammlungen - auch im Freien - zu vermeiden. Vor allem, wenn bis 24 Uhr schon reichlich Alkohol geflossen ist. 

Auch sollte sich rumgesprochen haben, dass das Klinik-Personal seit Wochen überlastet ist. Sollen sich die Mitarbeiter jetzt auch noch um Verbrennungen und abgetrennte Finger oder ganze Hände kümmern müssen?

Sicherlich, ein Böller-Verbot im gesamten Stadtgebiet wäre die beste Lösung. Zumal im Vorfeld der Verkauf von Silvesterfeuerwerk verboten worden ist. Aber jüngste Gerichtsurteile in anderen Städten haben gezeigt, dass dies offenbar nicht durchsetzbar ist.

Auch in Köln hätte sicherlich der ein oder andere Böller-Freund gegen ein generelles Verbot geklagt. Dieses Hick-Hack wollte sich die Stadt ersparen.

Silvester Köln: Stadt baut auf Vernunft der Bürger

Stattdessen bauen OB Reker und Co. abermals auf die Vernunft der Kölner. Wer in 2020 wegen Corona schon so viel aushalten und entbehren konnte, der wird einen Böllerei-Verzicht verschmerzen können. Der Hoffnung auf eine bessere Zukunft tut dies keinen Abbruch.

Es handelt sich nicht um eine vorgeschobene Debatte, Umwelt- oder Tierschutzaspekte. Es geht allein um Corona. Dieses Virus muss man konsequent bekämpfen. Nicht mal hier, mal da. Genau darum war der erneute Lockdown leider nötig. Und gerade deshalb wäre es der beste Abschluss dieses Jahres, wenn alle Kölner mal auf Silvester-Böller verzichten würden. Auch das wäre ein Zeichen für eine bessere Zukunft.