Gefährliche Lücke am Weihnachtsmarkt? Sperren sind oft offen.
Sicherheits-Posse am Alter MarktSperren am Weihnachtsmarkt werden ausgehebelt

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Absperrungen am Kölner Weihnachtsmarkt Heinzels Wintermärchen (Symbolfoto)
Aktualisiert
Am Kölner Alter Markt herrscht offenbar ein Sicherheits-Dilemma, das für große Besorgnis sorgt. Die Bürgergemeinschaft Altstadt hat Alarm geschlagen, weil die wichtigen Sicherheitssperren am Zugang zum Weihnachtsmarkt häufig nicht korrekt eingesetzt werden.
Gerade an den besucherstarken Adventswochenenden bleiben die Barrieren demnach oft weit offen. Dies könnte im Ernstfall eine gefährliche Sicherheitslücke darstellen.
Als Hauptgrund für die prekäre Lage wurde die beliebte Bimmelbahn identifiziert, die ihre Route direkt durch den abgesperrten Bereich hat. Sicherheitsmitarbeiter müssen für jede einzelne Durchfahrt die massiven Sperrelemente an der Bürgerstraße, der Bechergasse sowie der Mühlengasse manuell betätigen.
Dieser Vorgang wiederholt sich im Minutentakt und führt laut den Beobachtern dazu, dass die Sperren aus praktischen Gründen oft gar nicht mehr aufgerichtet werden. Das berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Joachim A. Groth, der Vorsitzende der Bürgergemeinschaft, findet für die Situation deutliche Worte und spricht von einer Farce. Seine Organisation hat die Missstände am ersten Adventssonntag ausführlich mit Fotos dokumentiert. Diese belegen, dass zur Marktöffnung um 11 Uhr die Sperren unbesetzt und nicht aktiviert waren. Erst eine Viertelstunde später wurde eine der Barrieren in der Mühlengasse geschlossen.
Behörden reagieren unterschiedlich auf die Warnung
Die Bürgergemeinschaft hatte bereits im Januar in einer detaillierten Dokumentation an die Stadtspitze und den Polizeipräsidenten auf die Gefahren hingewiesen. In dem Schreiben, das auch an die Ratsfraktionen ging, wurde die Situation unmissverständlich als „de facto ungesichert“ beschrieben. Als Grund wurde damals schon der Rückstau durch wartende Bimmelbahnen genannt.
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Deshalb fordert die Initiative ein klares Umdenken bei der Verkehrsführung während der Weihnachtszeit. Die Genehmigung für die Bimmelbahn solle so angepasst werden, dass sie die Altstadt meidet. Groth argumentiert, dass die kurze Distanz zwischen dem Weihnachtsmarkt am Dom und jenem am Alter Markt für die Besucherinnen und Besucher auch bequem zu Fuß zu bewältigen sei.
Von offizieller Seite wird die Lage unterschiedlich bewertet. Polizeidirektor Martin Lotz zeigte sich bei einem Rundgang mit OB Torsten Burmester (SPD) über die Kritik informiert und sagte, die Situation „sollte so natürlich auch nicht sein“, auch wenn er spontane Staus nicht als berechenbare, „anschlagsrelevante“ Gefahr einstuft.
Bimmelbahn-Chefin Tanja Wolters sagte dem EXPRESS: „Wir wehren uns entschieden gegen die Vorwürfe und legen höchsten Wert auf Sicherheit. Vor Ort ist täglich Sicherheitspersonal auf Anweisung vom Amt für öffentliche Ordnung, das sich um den korrekten Umgang mit den Absperrungen kümmert, wenn unsere Bahn durchfährt. Zudem überwacht die Polizei diese Zufahrt.“ Wolters betont: „Nicht nur unsere Bahn, sondern auch Zulieferverkehr, Rettungswagen und andere Fahrzeuge fahren durch die Absperrungen. Da läuft sicherheitsmäßig alles einwandfrei.“ (red)
Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.
