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Sexplosion der Corona-ZahlenWie es in Kölns größtem Puff weiter munter zur Sache geht

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Viele Prostituierte wird die Schließung des Pascha in die Illegalität treiben, sagt der Chef des Kölner Großbordells.

von Oliver Meyer (mey)

Köln – Als Pascha-Chef Armin Lobscheid am 15. April 2020 das Großbordell wegen Corona schließen musste, war das eine logische Konsequenz bei steigenden Infektionszahlen. 

Genau 440 Infizierte wies die Stadt Köln am 15. April aus, als das Aus für alle Bordelle und Clubs kam. Am 9. Oktober durfte das Pascha mit behördlicher Genehmigung und Hygieneschutzkonzept wieder eröffnen. Irre: Da waren es 684 Infizierte. Und ein Tag später sogar 744, als die Stadt Köln das Tragen von Mund- und Nasenschutz auf vielen Kölner Straßen anordnete.

Bislang hat Armin Lobscheid noch keine neue Schließungsverfügung vorliegen. „Stand jetzt ist, dass wir bis Sonntag (1. November) 23.59 Uhr geöffnet haben dürfen“, erklärt er. Welchen Einfluss das Rotlicht-Milieu auf das Infektionsgeschehen hat, ist unklar.

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„Wir haben bis heute keinen Corona-Vorfall gemeldet bekommen“, so Lobscheid. „Wir haben wie vorgeschrieben die Kontaktdaten der Kunden erhoben, aber nicht einmal mit dem Gesundheitsamt eine Nachverfolgung durchführen müssen.“

Pascha in Köln: Insolvenz angemeldet

Das Corona-Schutzkonzept im Hause war für das Hochhaus nicht nur aufwendig, sondern auch teuer. „Da wir Insolvenz angemeldet haben, entschied der Verwalter, dass wir mit einem Konzept weitermachen, um mit den Einnahmen zumindest die laufenden Kosten zu decken, bis wir abgewickelt sind.“

Neben Hygienemitteln und speziellen Bettbezügen wurde jedes der 90 Zimmer mit einem QR-Code versehen, damit Daten von Freiern anonymisiert werden. „Wenn wir jetzt wieder schließen, war das alles umsonst.“

Kölner Pascha-Chef: Lockdown treibt Prostituierte in die Illegalität

Dabei denkt Lobscheid auch an die Frauen. „Die haben weite Wege und Geld investiert, um bei uns wieder anfangen zu können. Jetzt muss ich denen April April sagen und sie wieder nach Hause schicken.“

Was dann passiert, sei klar: „Die Frauen werden sich illegal und ohne Hygieneschutzmaßnahmen mit Freiern in Hotels treffen. Das ist mit Blick auf steigende Infektionszahlen noch gefährlicher.“